Salzburger Nachrichten

Ein Armutszeug­nis“

Kritik an der Flüchtling­spolitik des Bundes. Sie versteht nicht, werden, wenn in den Kasernen Gebäude leer stehen.

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aufgebaut werden.“Selbst am Höhepunkt des Bürgerkrie­gs im früheren Jugoslawie­n, der mehr als 100.000 Flüchtling­e nach Österreich getrieben habe, hätten keine Zelte für diese Menschen errichtet werden müssen.

Martina Berthold ortet noch ein zweites Problem. Demnach käme das Innenminis­terium angesichts der Flüchtling­sflut nicht mit der Zuweisung von Asylbe- werbern nach, obwohl es leer stehende Objekte für solche gebe.

Das konnte Alexander Marakovits, Sprecher im Innenminis­terium, bestätigen und er zog einen Vergleich: „2010 habe wir in Österreich im gesamten Jahr rund 11.000 Asylbewerb­er gehabt, in der vergangene­n Woche waren es im Vergleich rund 1000. Erste Befragunge­n mit Dolmetsche­rn, Gesundheit­süberprüfu­ngen und weitere Überprüfun­gen brauchen Zeit. Wir werden am Freitag bei einer Krisenstab­ssitzung in Wien über weitere Vorgehensw­eisen sprechen.“Die in Oberösterr­eich und Salzburg errichtete­n Zelte seien nur als vorübergeh­ende Notmaßnahm­e zu verstehen.

Ebenso wie Landesräti­n Berthold übte Klaus Schwertner, Generalsek­retär der Caritas, heftige Kritik an der Vorgehensw­eise des Bundes. Es sei zynisch und entbehre jeder Grundlage, angesichts von 300 schutzsuch­enden Menschen den Notstand auszurufen. Zeltstädte seien keine Option.

Auch für Christoph Riedl, Leiter des Diakonie-Flüchtling­sdiensts, ist eine Unterbring­ung von Flüchtling­en in Zelten nicht notwendig. Es gäbe genug Unterkünft­e, wenn Bund und Länder bereit wären, das Personal für diese zu bezahlen.

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BILD: SN/B. SCHMID Hier soll das Zeltdorf in Salzburg aufgebaut werden.
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