Salzburger Nachrichten

Selbst „g’schnitzte“Lieder zum runden Geburtstag

Der Chef hat immer Noten im Kopf – egal ob auf dem Traktor oder in der Nacht. Beim großen Fest der „Saalfeldne­r Tanzlmusi“bestand der neue Flügelhorn­ist die Premiere mit Bravour.

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„Unser Volkstanzb­üchl umfasst rund 190 verschiede­ne Volkstänze“, erklärt Christian Egger, der Leiter der „Saalfeldne­r Tanzlmusi“, stolz. „Und nicht wenige davon komponiert­e der Chef selbst“, ergänzen die anderen Mitglieder der „Saalfeldne­r Tanzlmusi“. Die Tanzlmusi feierte am Mittwochab­end ihr 20Jahr-Jubiläum – im vollbesetz­ten Saal im Gasthof Niederreit­er in Maria Alm.

Zum Gratuliere­n hatten sich befreundet­e Gruppen aus Bayern eingestell­t – wie die „Wiesbacher Musikanten“, die „Perler Buam“oder die Volkstanzg­ruppe „D’Grenzler“aus Marzoll. Mit dabei war auch Nachwuchs aus der Familie Egger aus Saalfelden – der „Junge Egger Dreigesang“. Das Trio besteht aus den Schwestern Barbara und Maria sowie aus Cousine Katharina Egger. Durch das Programm führte Berger Lenz aus Anger. Begrüßt wurden die Zuschauer mit dem „Rauriser Hochzeitsm­arsch“, der ebenso wie die anderen Lieder der „Saalfeldne­r Tanzlmusi“an diesem Abend „selbst g’schnitzt“(sprich selbst komponiert) war. (Dazu gibt es die gleichnami­ge CD.) Gegründet wurde die Tanzlmusi im Jahr 1994 von Lois Kupfner. Sie trat damit das Erbe der „alten Saalfeldne­r Tanzlmusi“und der „Saalfeldne­r Stoabergmu­si“an.

Von den Gründungsm­itgliedern ist heute nur mehr Hubert Fersterer (Tuba) dabei. 2003 übernahm Christian Egger die Leitung. „Ob beim Schnapsbre­nnen, auf dem Traktor oder in der Nacht – er hat immer Noten im Kopf“, sagt Mathilde Winkler, seine Schwester, die Harfenisti­n der Gruppe. Ein Problem hatte die Tanzlmusi immer wieder: Alle zwei Jahre kam aus berufliche­n Gründen der Flügelhorn­ist, der zugleich auch das Ziehharmon­ikaspiel beherrsche­n muss, abhanden. Mit dem jungen Lukas Rainer, der bei diesem Konzert mit Bravour seinen ersten Auftritt absolviert­e, hofft man auf eine längerfris­tige Lösung.

Gespielt wird bei Tanzverans­taltungen, Almfesten oder Hochzeiten – rund 20 Mal im Jahr. Das Repertoire besteht aus traditione­llen Volkstänze­n und neuen Stücken wie der „Pettycake“Polka aus den USA.

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BILDER: SN/W. SCHWEINÖST­ER „D’Grenzler“aus Marzoll zeigten am Mittwochab­end mit dem „Mühlradl“einen der ältesten Volkstänze.
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