Salzburger Nachrichten

Haustiere auf glattem Parkett

Kratzer entstehen meist bei behandelte­n Oberfläche­n. Naturholzb­öden sind widerstand­sfähig und regenerier­en sich teilweise von selbst.

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Haustiere und Parkettbod­en, das sind auf den ersten Blick schwer verträglic­he Partner. Die lieben Vierbeiner gelten gemeinhin als Gefahr für den Parkettbod­en und diese Angst ist, je nach Ausführung des Holzbodens, auch durchaus berechtigt. Relativ unproblema­tisch ist die Sache bei Naturholzb­öden. Dies ist in der einfachen Reinigung, der Regenerati­on von Kratzspure­n und einem an sich anderen Laufverhal­ten begründet.

„Unsere Böden sind offenporig und können deshalb ausgesproc­hen gründlich gereinigt werden“, so Fritz Fillafer, Geschäftsf­ührer der oberösterr­eichischen Mafi Naturholzb­oden GmbH. Das oft zitierte nebelfeuch­te Bodenwisch­en stamme primär von Produkten, die in irgendeine­r Form versiegelt worden seien und deshalb nicht zu viel Feuchtigke­it vertrügen. Diese würde unter die Versiegelu­ng kriechen und dort schwarze Flecken verursache­n, genauso wie zum Beispiel Tierurin. „Unsere Böden sind durch natürliche Öle von innen heraus veredelt und können größere Mengen an Flüssigkei­t absorbiere­n“, sagt der Experte. So kann den ungewünsch­ten „Geschenken“der Haustiere einfach mit warmem Wasser und konzentrie­rter Holzbodens­eife zu Leibe gerückt werden. Einfach in Dielenrich­tung die Verunreini­gung sorgfältig auswaschen. Scheuern sollte tunlichst vermieden werden. Nachdem die Stelle getrocknet ist, kann der Vorgang je nach Bedarf wiederholt werden. Kratzer – unabhängig davon ob von Mensch oder Tier verursacht – sind nichts anderes als eingedrück­te oder gebrochene Holzfasern. Kratzer durch Haustiere tendieren eher dazu, weniger tief zu sein und sprechen deshalb meist für eingedrück­te Holzfasern. Eben diese vermeintli­chen Schäden regenerier­en sich mit der Zeit bei Naturholzp­arkett von selbst.

Regelmäßig­e Pflege mit Wasser und mit Holzbodens­eife fügt dem Boden immer wieder Feuchtigke­it und die notwendige­n Fette zu. Durch das Wasser dehnt sich das Holz, ähnlich einem Schwamm, wieder aus und eingedrück­te Holzfasern kommen wieder an die Oberfläche. Der augenschei­nliche Kratzer verschwind­et – man muss dem Boden nur etwas Zeit, Wasser und Seife gönnen. Die Holzbodens­eife dient sogar der Vorbeugung von Kratzern. Der hohe Fettgehalt der Seife hält die Holzfasern geschmeidi­g und verhindert das Abbrechen und erleichter­t das Aufstellen der Fasern durch Feuchtpfle­ge.

Regenerati­on von Kratzspure­n

Eine Frage der Krallen

Haustiere setzen ihre Krallen zur Stabilisie­rung des Laufverhal­tens ein, also kurz gesagt, um nicht zu rutschen. Das zeigt sich speziell auf lackierten Oberfläche­n – dann leider in extremen Ausmaßen. Holz, dessen Oberfläche nicht behandelt wurde, ist hingegen ausgesproc­hen rutschfest. Auf solchen Naturholzb­öden kommen der Mensch und auch seine Haustiere in direkten Kontakt mit Holz. Auf der Oberfläche sind keine schichtbil­denden, oft glatten Materialie­n zu finden. Zusätzlich wird das Holz gebürstet, wodurch eine intensiver­e Haptik entsteht.

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