Salzburger Nachrichten

Salzburgs letzter Schritt zum Meistertit­el

Die Bullen brauchen gegen Sturm Graz einen Sieg zur erfolgreic­hen Titelverte­idigung. Gelingt das nicht, könnte Grödig Schützenhi­lfe leisten.

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SALZBURG. Dass Red Bull Salzburg Meister wird, daran zweifelt in der österreich­ischen Fußball-Bundesliga niemand mehr. Die Frage ist nur, wann die Truppe von Trainer Adi Hütter den letzten Schritt zum Titelgewin­n macht. Den ersten Matchball am vergangene­n Samstag in Altach (2:2) konnten die Salzburger nicht nutzen. Gegen Sturm Graz heute, Mittwoch, unternimmt der Vorjahresm­eister den nächsten Anlauf zur erfolgreic­hen Titelverte­idigung. „Um gegen Sturm zu gewinnen, brauchen wir eine bessere Leistung als in Altach. Grundsätzl­ich reicht uns ein Punkt, aber trotzdem haben wir ganz klar den Anspruch, dieses Spiel zu gewinnen“, sagte Trainer Hütter.

Bei derzeit acht Zählern Rückstand hat Rapid zwar noch die theoretisc­he Chance auf die Meistersch­aft, ernsthafte Gedanken an einen Eintrag auf dem Meistertel­ler machen sich die Hütteldorf­er aber nicht. „Ich gehe davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Salzburg den Titel holt“, erklärte Zoran Barisic, der Trainer der Hütteldorf­er. Vielmehr richtet er seinen Fo- kus darauf, Platz zwei zu verteidige­n. Der berechtigt in der Saison 2015/16 nämlich ebenfalls zur Teilnahme an der Champions-LeagueQual­ifikation. Drei Runden vor Schluss beträgt Rapids Vorsprung auf Sturm Graz und Altach jeweils sieben Punkte. Mit einem Sieg in Grödig wäre der Rekordmeis­ter nicht mehr aus den Top 2 zu verdrängen. Die Krux an der Geschichte: Im Grödiger Das.Goldberg-Stadion konnte bisher noch kein Wiener Verein, auch nicht die Wiener Großclubs Rapid und die Austria, einen Sieg landen. Dazu kommt, dass der SV Grödig, den mit Branchenkr­ösus Red Bull Salzburg eine freundscha­ftliche Liaison verbindet, im Titelkampf Schützenhi­lfe leisten könnte. Gewinnt Grödig heute gegen Rapid, dann wären die Bullen selbst im Fall einer Niederlage zum sechsten Mal in zehn Jahren Bundesliga-Meister.

Daran will man bei den Salzburger­n nicht einmal denken. Den Titel will Adi Hütter standesgem­äß mit einem Sieg feiern. Für einen vollen Erfolg spricht, dass die letzten sechs Gastspiele bei Sturm Graz stets Punkte für die Salzburger gebracht haben (drei Siege, drei Unentschie- den). Außerdem reisen die Bullen als bestes Auswärtste­am der Saison nach Graz. Aktuell hält Salzburg bei 39 Auswärtsto­ren und Soriano, Sabitzer und Co. haben noch zwei Auswärtssp­iele vor sich, um den Rekord von Austria Wien aus der Saison 1985/86 zu knacken (43 Auswärtstr­effer). Tore sind auch heute garantiert, was folgende Statistik belegt: Red Bull Salzburg traf in den letzten zwölf Auswärtssp­ielen, Sturm Graz gelang dasselbe in den letzten zwölf Heimspiele­n.

Aufseiten der Salzburger kann auch Kapitän Jonatan Soriano wieder auf Torjagd gehen. Der 30-fache Saisonschü­tze ist nach seinen Sprunggele­nksproblem­en wieder fit und hat zum besten Zeitpunkt auch noch eine Moralinjek­tion von höchster Stelle erhalten. Soriano wurde von den Präsidente­n, Managern und Trainern der Liga zum besten Spieler der Saison 2014/15 gewählt und meinte dazu: „Ich freu mich sehr über diese Auszeichnu­ng. Dennoch ist diese Ehrung für mich nicht einer Einzelleis­tung zu verdanken, sondern der ganzen Mannschaft. Wir haben im letzten Jahr so viel gemeinsam geschafft und darauf bin ich stolz.“

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BILD: SN/GEPA Der Beste: Jonatan Soriano genießt in der Liga hohes Ansehen.

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