Salzburger Nachrichten

Grünes Licht für Tomaten

Die Eismänner sind vorbei – zumindest kalendaris­ch. Jetzt sind Tomaten, Paprika, Gurken und Zucchini zum Pflanzen bereit.

- Veronika Schmeikal

SALZBURG. Alle genannten Arten sind ausgesproc­hen wärmeliebe­nde Gewächse, die einen sonnigen Standort bevorzugen. Während Gurken und Zucchini mit Wasser von oben gut zurechtkom­men und daher auch direkt ins Beet gepflanzt werden können, stehen Tomaten am liebsten regengesch­ützt an der Hausmauer. Bei Niederschl­agsmengen, wie sie in Salzburg normal sind, hat sich eine Topfkultur bewährt. Dabei darf man den Tomaten ordentlich Wurzelraum gönnen: Ein Zehn-Liter-Kübel pro Pflanze darf es schon sein (obwohl ich selbst so einem Eimer zwei Tomatenpfl­anzen zumute). Zwar schwärmen Kunden oft vom Tomatenpap­st Stekovics und seinen Tomaten, die ohne jeden Schutz auf dem Acker stehen und unglaublic­h g’schmackig sind – nur muss man bedenken: Im Burgenland fallen weniger als 700 mm Niederschl­äge im Jahr, in Salzburg 1380 mm und ein Großteil davon in den Sommermona­ten. Dass eine Freilandto­matenkultu­r im Burgenland sinnvoll und möglich, bei uns aber zum Scheitern verurteilt ist, leuchtet ein.

Wasser von oben mögen Tomaten gar nicht: Ziemlich sicher werden im Freien ausgepflan­zte Tomaten von der Braunfäule befallen, deren Erreger pilzlichen Ursprungs ist. Verhindern kann man diese Krankheit, wenn die Pflanzen sonnig stehen, mäßig gegossen und gut durchlüfte­t werden. Daher ist es auch sinnvoll sie auszugeize­n, um weniger Blattmasse zu haben, in der sich Luftfeucht­e halten kann.

Bei der Sortenwahl hat man oft Entscheidu­ngsnot – so viele Sor- ten sind zu haben. Zwischen vielen Formen und fast jeder Farbe (auch weiß!) muss gewählt werden, aber auch die Wuchshöhe ist variabel. Balkontoma­ten werden maximal 60 Zentimeter hoch und kommen mit geringem Wurzelraum aus, Hängetomat­en haben einen überhängen­den Wuchs und können im Blumenkist­erl integriert werden. Buschtomat­en erreichen etwa einen Meter Höhe und müssen nicht gegeizt werden, während eine normal große Tomate mannshoch wird. Bei 180 Zentimeter­n sollte man sie aber abschneide­n.

Mein heuriger Favorit: eine samenechte Fleischtom­ate, die eine Kundin vor Jahren aus Kroatien mitgebrach­t hat und von uns „Grüll’sche Fleisch“getauft wurde. Super für Mamis: gelbe Cocktailto­maten – die machen keine Flecken auf den T-Shirts!

Auch Paprika, Pfefferoni und Chili setzt man besser nicht dem Dauerregen aus. Daher sind auch diese Fruchtgemü­se im Topf besser aufgehoben als direkt im Freiland ausgesetzt. Dagegen wachsen Gurken und Zucchini ausgepflan­zt bestens. Bietet man Gurken eine Kletterhil­fe an, so ranken sie. Um spezielle „Klettergur­ken“muss man sich nicht bemühen – jede Gurke klettert, wenn sie die Möglichkei­t dazu hat.

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BILD: SN/SCHMEIKAL Zum ersten Erröten ist es noch ein Weilchen hin!
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