Grünes Licht für Tomaten
Die Eismänner sind vorbei – zumindest kalendarisch. Jetzt sind Tomaten, Paprika, Gurken und Zucchini zum Pflanzen bereit.
SALZBURG. Alle genannten Arten sind ausgesprochen wärmeliebende Gewächse, die einen sonnigen Standort bevorzugen. Während Gurken und Zucchini mit Wasser von oben gut zurechtkommen und daher auch direkt ins Beet gepflanzt werden können, stehen Tomaten am liebsten regengeschützt an der Hausmauer. Bei Niederschlagsmengen, wie sie in Salzburg normal sind, hat sich eine Topfkultur bewährt. Dabei darf man den Tomaten ordentlich Wurzelraum gönnen: Ein Zehn-Liter-Kübel pro Pflanze darf es schon sein (obwohl ich selbst so einem Eimer zwei Tomatenpflanzen zumute). Zwar schwärmen Kunden oft vom Tomatenpapst Stekovics und seinen Tomaten, die ohne jeden Schutz auf dem Acker stehen und unglaublich g’schmackig sind – nur muss man bedenken: Im Burgenland fallen weniger als 700 mm Niederschläge im Jahr, in Salzburg 1380 mm und ein Großteil davon in den Sommermonaten. Dass eine Freilandtomatenkultur im Burgenland sinnvoll und möglich, bei uns aber zum Scheitern verurteilt ist, leuchtet ein.
Wasser von oben mögen Tomaten gar nicht: Ziemlich sicher werden im Freien ausgepflanzte Tomaten von der Braunfäule befallen, deren Erreger pilzlichen Ursprungs ist. Verhindern kann man diese Krankheit, wenn die Pflanzen sonnig stehen, mäßig gegossen und gut durchlüftet werden. Daher ist es auch sinnvoll sie auszugeizen, um weniger Blattmasse zu haben, in der sich Luftfeuchte halten kann.
Bei der Sortenwahl hat man oft Entscheidungsnot – so viele Sor- ten sind zu haben. Zwischen vielen Formen und fast jeder Farbe (auch weiß!) muss gewählt werden, aber auch die Wuchshöhe ist variabel. Balkontomaten werden maximal 60 Zentimeter hoch und kommen mit geringem Wurzelraum aus, Hängetomaten haben einen überhängenden Wuchs und können im Blumenkisterl integriert werden. Buschtomaten erreichen etwa einen Meter Höhe und müssen nicht gegeizt werden, während eine normal große Tomate mannshoch wird. Bei 180 Zentimetern sollte man sie aber abschneiden.
Mein heuriger Favorit: eine samenechte Fleischtomate, die eine Kundin vor Jahren aus Kroatien mitgebracht hat und von uns „Grüll’sche Fleisch“getauft wurde. Super für Mamis: gelbe Cocktailtomaten – die machen keine Flecken auf den T-Shirts!
Auch Paprika, Pfefferoni und Chili setzt man besser nicht dem Dauerregen aus. Daher sind auch diese Fruchtgemüse im Topf besser aufgehoben als direkt im Freiland ausgesetzt. Dagegen wachsen Gurken und Zucchini ausgepflanzt bestens. Bietet man Gurken eine Kletterhilfe an, so ranken sie. Um spezielle „Klettergurken“muss man sich nicht bemühen – jede Gurke klettert, wenn sie die Möglichkeit dazu hat.