Absteiger droht sportliches und finanzielles Desaster
Der Abstiegskampf in der deutschen Fußball-Bundesliga steuert auf seinen Höhepunkt zu: Heute, Samstag (Anpfiff 15.30 Uhr), entscheidet sich, welche Clubs aus dem Sextett Hertha Berlin, Freiburg, Hannover, Stuttgart, Hamburger SV und Paderborn auch in der kommenden Saison für die höchste Spielklasse planen dürfen und wer den Gang in die 2. Bundesliga antreten muss. Die besten Karten hat die Hertha, derzeit Tabellendreizehnte, die geringsten Chancen Schlusslicht Paderborn.
Klar ist jedenfalls: Wer absteigt, dem drohen Verluste in zweistelliger Millionenhöhe. Der Absturz in die Zweitklassigkeit würde dem HSV beispielsweise ein Budgetloch von mindestens 30 Millionen Euro in die Vereinskasse reißen. Gerade dieses Minus macht eine möglichst schnelle Rückkehr ins Oberhaus auch so schwierig. In den zurück- liegenden zehn Saisonen gab es 26 Bundesliga-Absteiger, aber nur sieben gelang gleich in der darauffolgenden Saison der sofortige Wiederaufstieg. Beinahe ebenso viele stiegen noch weiter ab: Von jenen 26 Bundesliga-Absteigern spielen derzeit fünf in der dritten Liga.
Der größte finanzielle Verlust ergibt sich nach einem Abstieg aus den geringeren Einnahmen aus dem TV-Topf der Deutschen Fußball-Liga (DFL), der in dieser Saison so hoch war wie noch nie. Aber auch die Zuschauereinnahmen sind ein wichtiger Faktor. Daneben haben fast alle Clubs leistungsbezogene Verträge mit ihren Sponsoren, denn der Werbewert in der zweiten Liga ist für die Unternehmen deutlich geringer. Der Hamburger SV kalkuliert im Falle des Abstiegs mit einem SponsoringMinus von rund zehn Millionen Euro. Und last, but not least ergibt sich auch aus dem geringeren Fanartikel-Verkauf ein Merchandising-Minus.