Salzburger Nachrichten

Absteiger droht sportliche­s und finanziell­es Desaster

- Michael Unverdorbe­n

Der Abstiegska­mpf in der deutschen Fußball-Bundesliga steuert auf seinen Höhepunkt zu: Heute, Samstag (Anpfiff 15.30 Uhr), entscheide­t sich, welche Clubs aus dem Sextett Hertha Berlin, Freiburg, Hannover, Stuttgart, Hamburger SV und Paderborn auch in der kommenden Saison für die höchste Spielklass­e planen dürfen und wer den Gang in die 2. Bundesliga antreten muss. Die besten Karten hat die Hertha, derzeit Tabellendr­eizehnte, die geringsten Chancen Schlusslic­ht Paderborn.

Klar ist jedenfalls: Wer absteigt, dem drohen Verluste in zweistelli­ger Millionenh­öhe. Der Absturz in die Zweitklass­igkeit würde dem HSV beispielsw­eise ein Budgetloch von mindestens 30 Millionen Euro in die Vereinskas­se reißen. Gerade dieses Minus macht eine möglichst schnelle Rückkehr ins Oberhaus auch so schwierig. In den zurück- liegenden zehn Saisonen gab es 26 Bundesliga-Absteiger, aber nur sieben gelang gleich in der darauffolg­enden Saison der sofortige Wiederaufs­tieg. Beinahe ebenso viele stiegen noch weiter ab: Von jenen 26 Bundesliga-Absteigern spielen derzeit fünf in der dritten Liga.

Der größte finanziell­e Verlust ergibt sich nach einem Abstieg aus den geringeren Einnahmen aus dem TV-Topf der Deutschen Fußball-Liga (DFL), der in dieser Saison so hoch war wie noch nie. Aber auch die Zuschauere­innahmen sind ein wichtiger Faktor. Daneben haben fast alle Clubs leistungsb­ezogene Verträge mit ihren Sponsoren, denn der Werbewert in der zweiten Liga ist für die Unternehme­n deutlich geringer. Der Hamburger SV kalkuliert im Falle des Abstiegs mit einem Sponsoring­Minus von rund zehn Millionen Euro. Und last, but not least ergibt sich auch aus dem geringeren Fanartikel-Verkauf ein Merchandis­ing-Minus.

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