Tornado zog Spur der Verwüstung
In Mexiko starben 13 Menschen, Hunderte Häuser wurden zerstört.
Der Tornado trifft die Menschen in Ciudad Acuña völlig überraschend. Viele machen sich gerade auf den Weg zur Arbeit, als die Windhose mit enormer Wucht durch Altos de Santa Teresa am Rande der nordmexikanischen Stadt zieht. Innerhalb von Sekunden gleicht das bescheidene Viertel Montagmorgen (Ortszeit) einem Trümmerfeld. „Autos liegen auf den Häusern, tote Menschen auf den Straßen“, sagt eine Anwohnerin der Zeitung „La Jornada“. „Es ist das totale Chaos.“13 Menschen kommen bei dem Wirbelsturm ums Leben. Ersten Meldungen nach wurden rund 300 Häuser zerstört.
Auch in den USA wüten heftiger Regen, Hagel, Gewitter und vereinzelt Tornados. Teile von Texas und Oklahoma werden zu Katastrophengebieten erklärt. Laut Medienberichten sterben von Freitag bis Montag mindestens fünf Menschen. Nach Einschätzung der Behörden könnte die Zahl noch höher liegen. Südlich der texanischen Großstadt Austin wird ein Ferienhaus mit zwölf Menschen weggespült. Es prallt gegen eine Brücke. Alle zwölf Urlauber werden noch vermisst – darunter zwei Familien mit kleinen Kindern.
Auch Mexiko meldet noch fünf Vermisste. Etwa 290 Menschen werden bei dem verheerenden Tor- nado verletzt. Dutzende müssen im Krankenhaus versorgt werden. Rund 80 Häuser sind zerstört, 4000 bleiben zunächst ohne Strom. Die Kraft der Natur hat Autos Dutzende Meter durch die Luft gewirbelt oder sie zu bizarren Gebilden zusammengedrückt. Am Abend inspiziert Präsident Enrique Peña Nieto die Bergungs- und Aufräumarbeiten. Im Gegensatz zu den USA sind Tor- nados in Mexiko äußerst ungewöhnlich. „Es gab keine Warnung. Weder von hier noch aus den USA“, sagt der Gouverneur des Bundesstaats Coahuila, Rubén Moreira. „Es ist das erste Mal, dass wir einen Tornado in Ciudad Acuña hatten. Das gab es noch nie.“
Im Süden der USA werden besonders die Regionen um Austin und Houston (beide Texas) von sintflutartigen Regenfällen und schweren Fluten heimgesucht. Ganze Straßenzüge stehen unter Wasser. Parkende Autos versinken komplett. In einigen Häusern steht das Wasser bis zu 1,50 Meter hoch.
In Houston waren in der Nacht zum Dienstag zeitweise 80.000 Menschen ohne Strom. Viele Autofahrer bringen sich auf höher gelegenen Straßen und Brücken in Sicherheit. Hunderte Besucher eines Spiels in der Profi-Basketball-Liga NBA verbringen die Nacht in der Sportarena, weil die Straßen unpassierbar waren.
352
18