Rangnick sprach Machtwort
Die Aussagen von Salzburg-Stürmer Marcel Sabitzer, nicht nach Leipzig zu wollen, haben Sportdirektor Ralf Rangnick gar nicht gefallen. Nach der Meisterfeier wurde Klartext geredet.
Marcel Sabitzer hat sich in der vergangenen Saison enorm entwickelt. Der 21-Jährige stieg bei Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg zu einem unverzichtbaren Leistungsträger auf. Als Leihspieler von RB Leipzig muss Sabitzer nach dieser Saison aber wieder zum deutschen Zweitligisten. Dort läuft sein Vertrag bis 2018. Seine Zukunft sieht der Youngster offenbar nicht in der Red-Bull-Familie.
Noch-Salzburg-Sportdirektor Ralf Rangnick wird am Tag der Meisterfeier nicht schlecht gestaunt haben, als Sabitzer erklärte: „Ich werde dorthin gehen, wo ich mich am besten weiterentwickeln kann. Leipzig ist in meinem Kopf für eine Weiterentwicklung nicht drinnen.“Starke Worte für einen Profi, der weiß, dass er vertraglich noch drei Jahre an Leipzig gebun- den ist. Die zweite Liga will sich Sabitzer nicht antun. Auch TorjägerLegende Hans Krankl sieht für Sabitzer bei Leipzig keine Verbesserung: „Salzburg verfügt über das stärkere Team.“
Vor einem Jahr hatte Leipzig Sabitzer von Rapid um die festgeschriebene Ablösesumme von zwei Millionen Euro verpflichtet. Sabitzer wurde sofort an Salzburg für ein Jahr ausgeliehen. Mit dieser Vorgangsweise wurde eine Klausel im Vertrag umgangen, die besagte, dass der Stürmer innerhalb von Österreich nicht wechseln darf. Vielleicht hat Sabitzer schon damals gehofft, dass Leipzig gleich im ersten Jahr in der zweiten Liga den Aufstieg schafft und er dann nach dem einen Jahr bei Salzburg in der Liga des Weltmeisters kicken kann. Leipzig schloss die Saison aber nur als Fünfter ab. Auch aus diesem Grund wird Rangnick ab der Saison 2015/16 nur mehr die Geschicke in Leipzig lenken. Der Aufstieg in die höchste Liga ist das erklärte Saisonziel. Sabitzer soll mit seinen Toren dafür sorgen, dass das Ziel erreicht wird. Aber anscheinend will der Steirer schon in der nächsten Saison in einer der europäischen Topligen spielen. „Sabitzer und Massimo Bruno sind von Leipzig an Salzburg ausgeliehen. Ab 1. Juli stehen sie bei Leipzig unter Vertrag“, hatte Rangnick am vergangenen Sonntag vor der Meisterfeier klare Worte gefunden. Da kannte Rangnick aber noch nicht die Aussagen von Sabitzer. In einem Gespräch mit dem deutschen Fachmagazin „Kicker“verschärfte der mächtige Sportdirektor dann den Ton und sprach ein Machtwort: „Unser Standpunkt ist klar: Sabitzer hat einen Vertrag bei RB Leipzig und wird in der nächsten Saison in Leipzig spielen.“Davon werde man „keinen Millimeter“abrücken und den Stürmer „unter gar keinen Umständen abgeben“.
Etwas Hoffnung machte Rangnick nur Salzburg-Trainer Adi Hütter. Der möchte seinen Topstürmer am liebsten weiter in Salzburg sehen. Rangnick äußerte die Bereitschaft, dass Sabitzer eventuell noch die Qualifikationsspiele zur Champions League für Salzburg bestreiten darf. Stellt sich die Frage, ob der Angreifer das will, sollte ein Club bereit sein, die von Leipzig geforderte, wahrscheinlich hohe, Ablösesumme, die bei rund acht Millionen Euro liegen wird, zu bezahlen.
„Leipzig ist in meinem Kopf nicht drinnen.“