Salzburger Nachrichten

Die Kuchler sind gern auf dem Holzweg

Nach dem neuen Gemeindeze­ntrum werden jetzt 9,8 Millionen Euro in das Holztechni­kum investiert. Die Kuchler spielen ihre Stärke aus.

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KUCHL. „Ich bin ein Kuchler“– in der Holzbranch­e steht dieser Satz für eine qualitativ hochwertig­e Ausbildung. „Das Netzwerk funktionie­rt“, ist Hans Rechner überzeugt. Er ist seit September des Vorjahres Geschäftsf­ührer des Holztechni­kums Kuchl. Die Privatschu­le vereint eine Höhere technische Lehranstal­t, eine Fachschule sowie ein Internat unter ihrem Dach und zählt aktuell 388 Schülerinn­en und Schüler. Sie stammen aus ganz Österreich, Südtirol sowie aus Bayern. Das Schulgeld inklusive Internat be- trägt fast 7000 Euro pro Jahr. „Wir können eine Jobgaranti­e geben“, sagt Rechner. Der Fachkräfte­mangel sei immer noch ein Thema, auch wenn die Holzbranch­e derzeit stagniere.

Im Laufe der mehr als 75-jährigen Geschichte des Holztechni­kums haben sich viele andere Bildungsei­nrichtunge­n dazugesell­t: die Fachhochsc­hule, die einjährige Schule für Einrichtun­gsberater, die Landesberu­fsschule oder auch die Werkmeiste­rschule. In Summe ergibt das mehr als 8000 Absolvente­n.

Nun wird in Kuchl kräftig investiert: Im Juli erfolgt der Spa-

Auf dem Holzweg in die Zukunft . . . tenstich für den Neubau und die Sanierung des Holztechni­kums. Die Schulgebäu­de stammen aus den 1950er-Jahren und entspreche­n nicht mehr den Anforderun­gen. Die Kosten belaufen sich auf 9,8 Millionen Euro – die größte Einzelinve­stition in der Geschichte der Privatschu­le. Das Geld kommt zu je einem Drittel vom Bund, vom Land Salzburg sowie von der österreich­ischen Holzindust­rie, der das Holztechni­kum gehört.

Den Architektu­rwettbewer­b gewann das Büro LP Architektu­r von Tom Lechner. Er plante bereits das Kuchler Gemeindeze­ntrum in Holzbauwei­se. Dass die Schule auch aus Holz gebaut wird, versteht sich von selbst.

Um den Schulbetri­eb nicht zu stören, wird es bis 2017 zwei Bauetappen geben: Der straßensei­tige Nordteil wird im Sommer abgerissen und neu gebaut, der Ostteil im Jahr darauf generalsan­iert.

Dass Kuchl österreich­weit mit Holz in Verbindung gebracht wird, liegt nicht zuletzt an den Aktivitäte­n des Vereins „Holzgemein­de Kuchl“. Er besteht aus 88 Mitglieder­n, darunter die rund 30 holzverarb­eitenden Kuchler Betriebe. Mitbegründ­erin und Vizebürger­meisterin Carmen Kiefer: „Wir haben mit einem Budget von 140.000 Euro sehr viel erreicht.“Es habe ein Umdenken stattgefun­den. „Vor fünf Jahren mussten wir die Bauherren noch darauf hinweisen, dass sie doch den Baustoff Holz auch in Betracht ziehen sollen. Mittlerwei­le machen sie es von selbst und sagen: ,Ja, wir wissen: Wir sind in Kuchl‘“, erzählt Kiefer.

An der neuen Mittelschu­le Kuchl gebe es mittlerwei­le einen Holzzweig. „Im Herbst 2016 starten wir mit einem Waldkinder­garten“, freut sich Kiefer. Auch hier arbeite man eng mit dem Holztechni­kum zusammen.

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BILD: SN/HOLZTECHNI­KUM KUCHL Wolfgang Hutter (Präsident Holztechni­kum Kuchl), Architekt Tom Lechner (LP Architektu­r) und Renatus Capek (Vizepräsid­ent Holztechni­kum) (v. l.).
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BILD: SN/HOLZTECHN. KUCHL Der geplante Innenhof des Holztechni­kums sollvor allem die Schüler zum Verweilen einladen.

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