Der HSV rettet sich mit sehr viel Glück
Der KSC hatte schon die Aufstiegs-Shirts ausgepackt, ehe Diaz in der 90. Minute traf.
Der Hamburger SV hat das Horrorszenario 2. Liga doch noch abgewendet und nach einem dramatischen Sieg beim Karlsruher SC den Klassenverbleib im FußballOberhaus geschafft. Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia setzte sich am Montag beim KSC nur mit sehr viel Glück nach Verlängerung mit 2:1 (1:1, 0:0) durch. Im Hinspiel in Hamburg hatten sich die beiden Teams mit 1:1 getrennt.
Bis zur 90. Minute führte der KSC mit 1:0, die Aufstiegs-Shirts lagen bereits neben der Bank parat. Doch dann schoss Marcelo Diaz (90.+1) mit seinem ersten Pflichtspieltor für den HSV das Bundesliga-Gründungsmitglied in die Verlängerung. In der 115. Minute zerstörte der eingewechselte Nicolai Müller mit sei- nem Treffer jäh die Karlsruher Erstliga-Träume. Kurz vor Schluss parierte HSV-Keeper René Adler noch einen Strafstoß von Rouwen Hennings (120.+2).
Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw gelang den Norddeutschen damit wie schon im Vorjahr nach einer völlig verkorksten Saison die späte Rettung. Der sechs Minuten vorher eingewechselte Reinhold Yabo hatte mit seinem Treffer in der 78. Minute die Badener 1:0 in Führung geschossen und nach dem 1:1 im Hinspiel das ausverkaufte Wildpark-Stadion kurzzeitig in ein Tollhaus verwandelt.
Nach dem Last-Minute-Schock in der regulären Spielzeit versuchte der KSC in den zusätzlichen 30 Minuten noch einmal alles, doch trotz der lautstarken Unterstützung von den Rängen reichte es nicht mehr zum sechsten Erstliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte.
Dem HSV bleibt damit das Glück treu. Schon in der Vorsaison hatte sich die Mannschaft in der Relegation nur dank des Auswärtstores von Pierre-Michel Lasogga knapp gegen Greuther Fürth durchgesetzt.