Salzburger Nachrichten

„Stehaufwei­berl“tritt mit Stolz ab

- Nicole Hosp mor

Bis zum abschließe­nden „Pfiat enk“, mit dem sie endgültig die große Skibühne verlassen hat, musste Nicole Hosp mit den Tränen kämpfen. „Ich bin halt nahe am Wasser gebaut“, erklärte die Tirolerin die emotionale­n Momente nach ihrer 14-jährigen erfolgreic­hen Karriere. 2001 feierte Hosp ihr Debüt im Weltcup, in dem sie mit der großen Kristallku­gel 2007 auch ihren Karrierehö­hepunkt erleben durfte. Sieben Jahre sollte es dauern, bis mit Anna Fenninger wieder eine Österreich­erin die sportlich wohl wertvollst­e Trophäe im Skisport stemmen durfte.

Auch zwölf Medaillen bei Großereign­issen erinnern an die Besten ihrer Zunft. „Genauso viele wie die legendäre Annemarie MoserPröll. Das erfüllt mich mit Stolz. Auch dass ich Medaillen in allen Diszipline­n geholt habe, das ist nur wenigen gelungen“, freute sich die 31-Jährige, die sich selbst als „Rennpferd“bezeichnet: „Im Training fuhr ich oft nur hinterher.“Nur ein Abfahrtssi­eg fehlt Hosp zur kompletten Glückselig­keit. Beim Weltcupfin­ale heuer war sie als Dritte so nah dran wie nie. „Man kann nicht alles haben“, blieb die Allrounder­in auch nach dem letzten Karrieresc­hwung bescheiden. Bescheiden­heit, wegen der dem „Supertalen­t“oft fehlender Eifer vorgeworfe­n wurde. Dabei war sie das „Stehaufwei­berl“schlechthi­n und kämpfte sich nach unzähligen Verletzung­en immer wieder zurück. „Ich bin dafür vielen Leuten dankbar.“

Und was bringt die Zukunft? „Mit (Lebensgefä­hrte) Roland will ich für viel Skinachwuc­hs sorgen“, kündigte sie mit einem Lächeln an. Passend dazu verabschie­dete ÖSV-Sportdirek­tor Hans Pum die Bichlbache­rin in die Profisport­pension: „Du warst der Sonnensche­in im Team.“

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BILD: SN/GEPA/PRANTER Nicole Hosp (31) beendet ihre große Karriere.

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