Salzburger sollen ruckzuck im Internet surfen
Schnelles Internet für alle – auch im hintersten Winkel des Landes. Die Mobilfunkanbieter versprechen noch heuer einen flächendeckenden Ausbau in Salzburg. Aber: Wem nutzt das eigentlich?
In Abtenau oder Hüttschlag ein E-Mail samt Foto vom Handy verschicken oder ein YouTube-Video anschauen? Da bringt einen die Internet-Verbindung mitunter zur Weißglut. Dasselbe gilt für Internet-Verbindungen über das Festnetz. Die Download-Geschwindigkeit ist schleppend – es sei denn, man nimmt ein wirklich großes und damit
Breitband . . . auch teures Datenpaket vom Anbieter. Die drei großen Platzhirschen in der Mobilfunkbranche in Österreich – A1, „3“und T-Mobile – versprechen jetzt, in Salzburg aufzurüsten und eine „Daten-Autobahn“zu schaffen. Konkret sollen bis spätestens Ende 2016 alle Salzburger überall schnelles Internet nutzen können mit bis zu 150 Megabit pro Sekunde. Am Montag wurde ein entsprechendes Memorandum mit LH Wilfried Haslauer (ÖVP) unterzeichnet. 48 Millionen Euro wollen die Mobilfunkanbieter in den kommenden zwei Jahren investieren. Geld von den Betreibern, das später durch die Breitbandmilliarde vom Bund wieder hereinfließen soll. Haslauer bezeichnet das Abkommen als „Quantensprung“. Es sei eine politische Aufgabe, mit der Technologie Schritt zu halten. Und das Thema Digitalisierung sei die Zukunft. „Es ist wirtschaftspolitisch entscheidend, dass sich auch in entlegenen Gebieten das Leben hält. Wenn dort Betriebe abwandern, weil die Infrastruktur nicht passt, haben wir ein Problem“, sagt Haslauer. Schnelles Internet sei ein Signal, dass Salzburg beim technologischen Fortschritt vorn dabei sei. Das Land forciert den Internet-Ausbau und sucht dafür einen eigenen Koordinator.
Wobei das Bundesland aktuell nicht schlecht mit flächendeckendem Internet versorgt ist. 95 Prozent der Bevölkerung surfen mit mehr als 25 Megabit Datenvolumen pro Sekunde. Das ist für einen einzelnen Nutzer fast Luxus. 21.000 Salzburger müssen sich mit 2 bis 5 Megabit begnügen. Das reicht aber aus, um ein Video in High Definition anzuse- hen und herunterzuladen. Rund 4900 Salzburger oder rund ein Prozent sind im Schneckentempo mit weniger als 2 Megabit unterwegs. Dafür braucht es Geduld.
Internet gibt es in allen Salzburger Gemeinden, punktuell aber besser oder sehr viel schlechter. „Das ist eine Zweiklassengesellschaft“, sagt Andreas Bierwirth, Chef von T-Mobile. Damit diese weißen Flecken auf der Landkarte bald verschwinden, rüsten die Mobil-
„ Das soll keine Zwei-KlassenGesellschaft werden.“
funkanbieter auf. Mit den 48 Millionen Euro werden im ersten Schritt die Breitbandverbindungen auf Glasfaser umgerüstet – das schnellste Übertragungsmedium derzeit. Anschließend werden die Mobilfunkstationen adaptiert. Teilweise werden auch mehr Mobilfunkmasten notwendig sein. Ob da mit Widerstand von Anrainern zu rechnen sei? Das könne durchaus sein, meinen die Geschäftsführer der drei großen Netzbetreiber. Man spüre aber den Generationenwechsel