Salzburger Nachrichten

Paukenschl­ag im Weltfußbal­l: FIFA-Chef Blatter geht

Joseph Blatter zieht die Konsequenz­en aus dem nicht endenden Korruption­sskandal. Der 79-Jährige bleibt aber noch bis mindestens Dezember als FIFA-Präsident im Amt.

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ZÜRICH. Joseph Blatter hat völlig überrasche­nd seinen Rücktritt als Präsident des Fußball-Weltverban­ds FIFA angekündig­t. Das gab der 79 Jahre alte Schweizer am Dienstag bei einer kurzfristi­g anberaumte­n Pressekonf­erenz in Zürich bekannt. Nur vier Tage nach seiner erneuten Wahl zog Blatter damit nach den nicht endenden Korruption­svorwürfen gegen die FIFA die Konsequenz­en.

„Die Wahlen sind vorbei, aber die Verwicklun- gen der FIFA haben kein Ende genommen in dem Skandal“, sagte der 79-Jährige, der den Posten 1998 übernommen hatte. Ein neuer Präsident soll nun bei einem außerorden­tlichen FIFA-Kongress zwischen Dezember und März gewählt werden. Bis dahin will Blatter sein Amt weiter ausüben. Der Chef der FIFA-Compliance-Kommission, Domenico Scala, soll weitere angekündig­te Reformen bis zum Kongress mit Blatter anstoßen. Blat- ter war von 1975 bis 1981 Technische­r Direktor und danach Generalsek­retär im Weltverban­d.

Zuletzt war auch der aktuelle Generalsek­retär Jérôme Valcke ins Zwielicht geraten. Der Franzose soll laut Medien an einer Zehn-Millionen-Euro-Überweisun­g beteiligt gewesen sein. Das Geld landete auf Konten, die vom früheren FIFA-Vizepräsid­enten Jack Warner kontrollie­rt worden sein sollen. Die FIFA wies diese Vorwürfe aber zurück.

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