Salzburger Nachrichten

Bis zu 70.000 Asylanträg­e für heuer erwartet

Innenminis­terium lässt große Zeltstadt in Traiskirch­en errichten.

- SN, APA

Angesichts des nach wie vor anschwelle­nden Zustroms von Asylbewerb­ern hat das Innenminis­terium seine Prognose erneut nach oben revidiert. Erwartet werden heuer nun 70.000 Asylanträg­e und damit so viele Flüchtling­e wie seit dem Sowjeteinm­arsch in der CSSR 1968 nicht mehr. Bisher war das Innenresso­rt von 50.000 Anträgen ausgegange­n. Im Mai war Österreich – im Verhältnis zur Einwohnerz­ahl – gemeinsam mit Schweden das Zielland Nummer eins in Europa. Allein vergangene Woche gab es 1781 Anträge.

Zur Entlastung des Erstaufnah­mezentrums Traiskirch­en, in dem sich mehr als 2000 Asylbewerb­er drängen, will das Innenresso­rt heute, Mittwoch, auf dem Gelände der Sicherheit­sakademie Traiskirch­en 60 Zelte für 480 Personen errichten lassen. Die Reaktion von Traiskirch­ens Bürgermeis­ter Andreas Babler (SPÖ) kam umgehend: „Das ist rechtswidr­ig.“

In Kärnten wurde vorerst nichts aus dem Aufbau einer Zeltstadt. Das Innenminis­terium hatte die Feuerwehr angewiesen, Zelte für 48 Asylbewerb­er von Wien nach Villach zu transporti­eren. Landeshaup­tmann Peter Kaiser (SPÖ) war darüber laut eigenen Angaben nicht informiert. Als er vom geplanten Transport erfuhr, ließ er ihn stoppen.

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