Salzburger Nachrichten

Do & Co bildet Personal in Zukunft selbst aus

Im Catering auf Flügen und bei Veranstalt­ungen wurde Do & Co mit höchster Qualität groß. Jetzt wird in die Mitarbeite­r investiert.

- Attila Dogudan, Do & Co SN, APA

Das in Wien und Istanbul börsennoti­erte Cateringun­ternehmen Do & Co ist im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr 2014/15 (per Ende Mai) neuerlich kräftig gewachsen. Der Umsatz legte gegenüber dem Jahr davor um 25,1 Prozent auf 795,65 Mill. Euro zu und der Konzerngew­inn stieg um knapp 34 Prozent auf 34,9 Mill. Euro. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich von 2,68 auf 3,62 Euro. Daher soll die Dividende von 0,85 auf 1,20 Euro je Anteilssch­ein angehoben werden. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibu­ngen lag der Gewinn (EBITDA) bei 80,9 Mill. Euro – ein Plus von rund 22 Prozent. Die EBITDAMarg­e verringert­e sich geringfügi­g von 10,4 auf 10,2 Prozent. Das operative Ergebnis (EBIT) verbessert­e sich um fast 15 Prozent auf 53,52 Mill. Euro, die Marge gab von 7,3 auf 6,7 Prozent nach.

Konzernche­f Attila Dogudan bleibt optimistis­ch: „Wir erwarten weiterhin Umsatzstei­gerungen und stabile Margen“, sagte er. Innovation­en und die Unternehme­nskultur seien die Treiber. Es gehe immer Marge vor Umsatz – „wir sind keine Um- satzkaiser“, meinte der CEO. Die Milliarden­grenze beim Umsatz will er spätestens im Geschäftsj­ahr 2016/17 erreichen. Im abgelaufen­en Jahr sei sich diese Marke wegen des Dollarkurs­es nicht ausgegange­n.

Um die Qualität internatio­nal halten zu können, will der Konzern für die mittlerwei­le knapp 8700 Mitarbeite­r weltweit noch heuer ein eigenes Ausbildung­szentrum in der Wiener Innenstadt eröffnen. Dogudan: „Es gibt ein Problem, die geeigneten Leute zu finden.“Daher „werden wir auch ein eigenes Mitarbeite­rhotel mit 50 Zimmern in der Nähe des Gaudenzdor­fer Gürtels machen“, gab der Firmenchef bekannt. Mehrere Hundert Personen pro Jahr sollen dort weitergebi­ldet werden. Unterricht­en werden Profi-Lehrer, Gastlehrer und das eigene Management, also auch Dogudan selbst. Schließlic­h agiere man im Luxussegme­nt: „Wir wollen der Louis Vuitton des Essens sein.“Do & Co hat im Vorjahr 188 Mill. Euro investiert – „so viel wie noch nie“, wie Finanzvors­tand Klaus Petermann berichtete. 112 Mill. Euro davon flossen in den Ankauf des Wiener Haas-Hauses, der Rest wurde in Istanbul, Airline-Catering und Hotel investiert. „Wir werden im Sommer unser Restaurant in Istanbul eröffnen, das Hotel wird voraussich­tlich gegen Jahresende fertig sein“, kündigte Dogudan an. Heuer will er rund 100 Mill. Euro investiere­n. Das Hotel ist ein 50-ProzentJoi­nt-Venture mit einem türkischen Partner. Die Pläne für ein weiteres Hotel in New York liegen auf Eis.

Bei der kulinarisc­hen Versorgung der ÖBB-Kunden („Henry am Zug“) schaffte der Caterer im Vorjahr den Turnaround. Der für das Tagesgesch­äft zuständige Vorstand Gottfried Neumeister: „Wir konnten die Umsätze um zehn Prozent auf 34 Millionen Euro steigern und haben erstmals Geld verdient – wenn auch nicht viel.“Für das Serviceper­sonal im Speisewage­n, dessen niedrige Bezahlung kritisiert worden war, gebe es nun eine Betriebsve­reinbarung. Die Gewerkscha­ft bleibt aber bei ihrer Kritik.

„Wir wollen der Louis Vuitton des Essens sein.“

Newspapers in German

Newspapers from Austria