Inszenierte ein Detektiv Straftaten?
Er soll zu Firmendiebstählen angestiftet und als „Aufklärer“kassiert haben.
Geht es nach Staatsanwalt Tomas Schützenhofer, dann hat ein in Ostösterreich lebender Privatdetektiv und Inhaber einer privaten Sicherheitsfirma mit fünf Mitangeklagten eine Flachgauer Transportfirma durch ausgeklügeltes Vorgehen gleich doppelt geschädigt. Am Dienstag stand das Sextett – vier Angeklagte kamen mit ihren Verteidigern Bernhard Kettl, Wolfgang Auer und Kurt Jelinek – vor der Salzburger Einzelrichterin Ilona Schalwich-Mózes. Der Detektiv und Security-Chef soll zwei seiner Mitarbeiter angeheuert haben, dass diese bei der Flachgauer Firma Waren stehlen – und zwar mit einem dort beschäftigten Lagerarbeiter, den die besagten Mitarbeiter des Detektivs kannten. Laut Strafantrag wurde darauf zwischen April und August 2014 drei Mal je eine Palette teure Gläser (Gesamtwert: 24.000 Euro) gestohlen. Die Mitarbeiter des Erstangeklagten sollen dabei heimlich Fotos von den Diebstählen gemacht haben. Die Fotos seien dann so bearbeitet worden, dass darauf nur der Lagerarbeiter der Flachgauer Firma zu sehen war. Dann soll sich der Detektiv an den Firmenchef gewandt haben: Er könne die Diebstähle aufklären. Er erhielt dafür auch 7000 Euro. Bis auf den Lagerarbeiter sind alle Angeklagten nicht geständig.
Die Richterin fällte ein Unzuständigkeitsurteil (nicht rechtskräftig): Der Fall gehöre vor die Schöffen, denn bei den Diebstählen liege gewerbsmäßiges Handeln vor.