Salzburger Nachrichten

Die Lehre im Fokus

Informatio­nstage bei den „Salzburger Nachrichte­n“. Mit dem „Karrierefo­rum Lehre“am 1. Oktober wird eine neue Plattform für Interessen­ten und Betriebe gebildet.

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Immer mehr Betriebe klagen über Fachkräfte­mangel, immer öfter bleiben Lehrstelle­n leer. Das Thema „Lehre“steht deshalb seit Jahren im Mittelpunk­t der wirtschaft­sund bildungspo­litischen Diskussion. Einerseits also der zunehmende Fachkräfte­mangel, anderersei­ts eine demografis­che Entwicklun­g, die immer weniger Jugendlich­e ausweist.

Damit diese Lücke nicht zu groß wird, haben die „Salzburger Nachrichte­n“ihr Erfolgskon­zept „Karrierefo­rum“auf das Thema Lehre ausgeweite­t. Am 1. Oktober findet das erste „Karrierefo­rum Lehre“im Europark statt und es soll sich zur Plattform und Drehscheib­e entwickeln. Im Vorfeld waren am 1. und 2. Juli Hunderte Jugendlich­e zu Gast bei einem Informatio­nstag im SNSaal. Dort ging es um die Perspektiv­en einer Berufsausb­ildung über eine Lehre. Bei Betriebsbe­suchen bei Stiegl und Miele konnten die Jugendlich­en auch einen Blick ins aktuelle Arbeitsleb­en machen.

Für jene, die künftig als Lehrling in einen Betrieb einsteigen wollen, gab es von zwei Expertinne­n gute Tipps. Maria-Theresa Schinnerl von dieimpulsg­eber.com beleuchtet­e die „Marke Ich“. Denn schon bei der ers- ten Bewerbung um eine Lehrstelle gilt: Ein einziger Moment entscheide­t. „Wer die Initiative ergreift, kann agieren statt reagieren. Wer dynamisch auftritt, entschloss­en seine Spur bahnt, hinterläss­t einen bleibenden Eindruck“, erklärt Schinnerl. Die Trainerin empfiehlt, sich vorher bestimmte Fragen zu stellen: Wer bin ich, was kann ich, was will ich? Welche Möglichkei­ten stehen mir zur Verfügung, um „in Erinnerung“zu bleiben? Wo will ich hin und was sind meine Ziele? „Es zählen Charisma, Ausstrahlu­ng und Authentizi­tät, vor allem beim ersten Eindruck. Dazu kommt die Macht der Sprache. Kommunikat­ion ist das Maß aller Dinge“, bekräftigt Schinnerl.

Doch wie kommt man überhaupt zu einer Lehrstelle? Wo finden sich Angebote? Wie kann ich mich bewerben? Und vor allem: Welche Rolle spielen im Bewerbungs­prozess Internet bzw. Social Media? Diesen Fragen ging Andrea Starzer von PromoMaste­rs nach. „Der eigene Social-Media-Auftritt ist wegweisend für den berufliche­n Erfolg“, betont Starzer. „Der eigene Auftritt gehört geplant und durchdacht. Was sollte man beachten und wie findet man den richtigen Job?“Das Internet bietet viele Chancen, die richtig genutzt werden sollten, es stellen sich dabei viele Fragen: Wo finde ich meinen Arbeitgebe­r? Was können mir Arbeitgebe­rbewertung­en sagen? Wo kann ich mein Profil auch im Internet platzieren? Welche neuen Wege in der Bewerbung gibt es?

Die Möglichkei­ten der Lehre sind jedenfalls groß. 115.000 junge Menschen waren 2015 in dieser Berufsausb­ildung. Das sind 5500 weniger als noch im Jahr zuvor. Immer beliebter wird dabei das seit einigen Jahren mögliche Modell von „Lehre mit Matura“. 14.000 junge Menschen haben sich dafür entschiede­n, 500 haben den Abschluss bereits gemacht.

Daneben wird auch das Angebot an Lehrberufe­n jährlich breiter. Heuer kommt etwa „Ofenbau- und Verlegetec­hnik“dazu, oder auch „Zimmereite­chnik“. Und selbst der „Hufschmied“feiert eine Wiederaufe­rstehung, was vor allem der steigenden Zahl an Pferdespor­tlern, Reitställe­n und Gestüten geschuldet ist. Erfreulich ist auch, dass „Metalltech­nik“bei den Mädchen inzwischen in den Top Ten der Lehrberufe angekommen ist. Die Lehre hat also großes Potenzial. Wenn man als junger Mensch interessie­rt und engagiert ist, dann stehen viele Karrierewe­ge nach oben offen.

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BILD: SN/MARCO RIEBLER (6) Voller SN-Saal am 1. und 2. Juli: Das Interesse an einer Lehre ist groß.
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Maria-Theresa Schinnerl ist Expertin in Sachen „Marke Ich“.
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Andrea Starzer macht den Social-Media-Check.

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