Kühle Köpfe schlafen besser
Keine heißen Schlafzimmer. Sonnenschutz und Nachtlüftung ermöglichen auch im Sommer einen guten Schlaf.
Um wirklich gut zu ruhen, muss der Körper seine Temperatur in der Nacht um einige Zehntelgrad senken. Bei sommerlicher Hitze wie jetzt gelingt das naturgemäß schwerer. Schlafexperte Neil Stanley forscht seit mehr als drei Jahrzehnten und kennt alle Tipps und Tricks. Unter anderem sollte die Zimmertemperatur – ohne mechanische Kühlung – so behaglich wie möglich gehalten werden. Im Sommer hängt das Innenraumklima vor allem von der Größe und Orientierung der Fenster und deren Beschattung ab sowie von der Möglichkeit der Nachtlüftung. Entscheidend ist für die Wissenschafter in jedem Fall ein guter außen liegender Sonnenschutz.
Für einen gesunden und erholsamen Schlaf ist es außerdem wichtig, dass die Schlafräume gut abgedunkelt werden können, bereits Mondlicht kann zu Schlafstörungen führen, und „Lichtverschmutzung“durch Straßen- und Fassadenbeleuchtung umso mehr. Sonnenschutz sorgt speziell in Schlafräumen für die nötige Abdunkelung und verhindert, dass der Tag-Nacht-Rhyth- mus des Menschen nicht ausgehebelt wird.
Überwärmung entsteht vor allem durch die freie Einstrahlung der Sonnenstrahlen in ein Gebäude. Die Heizleistung liegt bei zirka 600 Watt pro Quadratmeter Fensterfläche, und das ist weit mehr, als die Heizung im Winter schafft. Mithilfe der Außenbeschattung wird verhindert, dass die Hitze in den
Arge Sonnenschutztechnik Raum gelangt. Allerdings bedeutet Schatten nicht automatisch Verdunkeln: Denn bei Sonne steht das zehnfache Lichtangebot zur Verfügung.
Die Beschattung erfolgt am besten durch Fassadenmarkisen, Markisoletten, Raffstores, Außenrollos, Falt- und Schiebeläden. Dadurch sollte es im Idealfall möglich sein, die Raumtemperatur um zehn Grad Celsius niedriger gegenüber der Außentemperatur zu halten. Außen montierter Sonnenschutz ist gerade bei modernen Wärmeschutzverglasungen wichtig, denn sobald die Sonnenwärme durch das Fenster hindurchgegangen ist, verhindern diese das Entweichen erwärmter Raumluft. Die Fenster zu öffnen, um die Wärme loszuwerden, erweist sich dann als Bumerang, denn dann holt man sich zusätzlich heiße Luft von der Fassade in den Raum, das kann gleich einmal bei 40 bis 80 Grad liegen. Deshalb immer auf der der Sonne abgewandten Seite die Fenster öffnen! Fassadenmarkisen und Co. reflektieren zudem fünf bis zehn Mal mehr Sonnenenergie als eine innen liegende Beschattung. Wichtig ist in jedem Fall die richtige Planung. Johann Gerstmann, Sprecher des Bundesverbands Sonnenschutztechnik: „Es geht natürlich auch um Energieeffizienz, aber vor allem um Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden. Und zwar im Winter, aber genauso im Sommer. Es werden Gebäude bis dato leider nach wie vor in erster Linie auf Heizkostensenkung und Energieeinsparung im Winter ausgelegt, aber Bauherren und Planer müssen hier deutlich umdenken.“
Johann Gerstmann,