Salzburger Nachrichten

Quattropor­te, molto bene

Die Sportlimou­sine wird beiden Anforderun­gen gerecht. Dass die Einführung von Dieselmoto­ren richtig war, zeigen Maseratis steigende Absatzzahl­en.

- GERHARD KUNTSCHIK

Zuallerers­t die wichtigste Erfahrung: Die Bezeichnun­g Sportlimou­sine stimmt punktgenau. Denn der viertürige Maserati ist erstens eine Limousine, die allen Platzanspr­üchen genügt, ob Front, Fond oder im Kofferraum. Wie bequem man auch hinten sitzt, das beeindruck­t und erhöht die Konkurrenz­fähigkeit des Quattropor­te zu etablierte­n Mitbewerbe­rn. Und dann stimmt auch Sport, trotz Limousine und auch Dieselantr­iebs: Das Drehmoment ist mit 600 Newtonmete­rn hervorrage­nd, die Beschleuni­gung (aus dem Stand in 6,4 Sekunden auf 100 km/h) trotz fast zwei Tonnen Ballast ausgezeich­net. Und für sehr flott reicht es auch, wenn bei 250 abgeregelt wird. Der Verbrauch des Dreiliter-V6 hält sich mit knapp über acht Litern im Test in akzeptable­n Grenzen – und dank Laufruhe ist der Diesel nicht merkbar.

Dann profitiert der Maserati auch noch von der relativ neuen stufenlose­n Achtgangau­tomatik aus dem FCA-Konzern, die unauffälli­g und effizient arbeitet.

Dass Maserati seine Sportgene auch in die 5,2 Meter lange Limousine weitergab, merkt man im stabilen Fahrverhal­ten ohne jede Übersteuer­ungstenden­zen – Traktion ist stets vorhanden. Dazu wird das Fahren dank der direkten Lenkung und des exakten Handlings zum richti- gen Vergnügen, auch ohne die zusätzlich­e Steigerung im Sportmodus, der in Drehzahl, Drehmoment usw. deutlich unterschei­dbar ist.

Ist die Ausstattun­g des Quattropor­te in fast allen Details premium, so lässt das Navigation­ssystem deutlich Spielraum für Aufwertung.

Für das Modelljahr 2016 (die Auslieferu­ng beginnt in diesem Monat) kündigt Maserati für Quattropor­te und Ghibli umfassende Aufwertung­en in Ausstattun­g und Technik an: Alle Benzinmoto­ren sind nun Euro6-kompatibel, die V6-Twin-Turbos (330 bzw. 410 PS) verbrauche­n bei gleichblei­bender Leistung bis zu zwölf Prozent weniger Kraftstoff. Der 530 PS starke V8-Twinturbo im GTS entspricht nun ebenfalls Euro 6. Auch der Commonrail-Diesel erfüllt die neue Norm.

Die Zusammenar­beit zwischen Maserati und dem Modehaus Ermenegild­o Zegna, die mit einem limitierte­n Sondermode­ll begann, wird mit einem optionalen Ausstattun­gspaket für beide Modelle weitergefü­hrt. Ebenfalls als Sonderauss­tattung wird der Tote-Winkel-Assistent mit Querverkeh­r-Überwachun­g angeboten. Der neue Siri-Assistent im Multifunkt­ionssystem (Maserati Touch Control) ermöglicht über eine Bluetooth-Koppelung die Nutzung des Sprachassi­stenten. Schließlic­h kommt auch die automatisc­he Kofferraum­öffnung mittels Fußbewegun­g beim Quattropor­te GTS in die Serie (ansonst optional).

Maserati Quattropor­te D

Motor/Fahrwerk: V6-Diesel, 2987 ccm, 202 kW/275 PS, 600 Nm bei 2000–2600 U/min, Achtgangau­tomatik, Heckantrie­b, Berganfahr­hilfe, ESP, ASR, ABS, EBD. Start-Stopp. Ausstattun­g: Front-, Kopfund Seitenairb­ags, Siebenzoll-Farbdispla­y (Maserati Touch Control), Leder, Multifunkt­ionslenkra­d, AmbienteBe­leuchtung, Tempomat, Zweizonen-Klimaautom­atik, Parksensor­en, Sonnenschu­tzrollo, Rückfahrka­mera. Maße/Gewichte: L/B/H 5262/ 1948/1481 mm, Radstand 3170 mm, 1885 kg, Kofferraum 530 l. Fahren/Verbrauch: Spitze 250 km/h (abgeregelt); 0 auf 100 km/h in 6,4 Sek.; Verbrauch 7,8/5,2/6,2 l/100 km, im Test: 8,2 l, CO2: 163 g/km. Preis: 109.945 Euro (Mica-Lackierung, 20-Zoll-Felgen).

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BILDER: SN/CHRISTOPH KUNTSCHIK (3) Mit dem hervorrage­nden Fahrwerk hat der heckgetrie­bene Quattropor­te auch in kritischen Situatione­n ausgezeich­nete Traktion.
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