Quattroporte, molto bene
Die Sportlimousine wird beiden Anforderungen gerecht. Dass die Einführung von Dieselmotoren richtig war, zeigen Maseratis steigende Absatzzahlen.
Zuallererst die wichtigste Erfahrung: Die Bezeichnung Sportlimousine stimmt punktgenau. Denn der viertürige Maserati ist erstens eine Limousine, die allen Platzansprüchen genügt, ob Front, Fond oder im Kofferraum. Wie bequem man auch hinten sitzt, das beeindruckt und erhöht die Konkurrenzfähigkeit des Quattroporte zu etablierten Mitbewerbern. Und dann stimmt auch Sport, trotz Limousine und auch Dieselantriebs: Das Drehmoment ist mit 600 Newtonmetern hervorragend, die Beschleunigung (aus dem Stand in 6,4 Sekunden auf 100 km/h) trotz fast zwei Tonnen Ballast ausgezeichnet. Und für sehr flott reicht es auch, wenn bei 250 abgeregelt wird. Der Verbrauch des Dreiliter-V6 hält sich mit knapp über acht Litern im Test in akzeptablen Grenzen – und dank Laufruhe ist der Diesel nicht merkbar.
Dann profitiert der Maserati auch noch von der relativ neuen stufenlosen Achtgangautomatik aus dem FCA-Konzern, die unauffällig und effizient arbeitet.
Dass Maserati seine Sportgene auch in die 5,2 Meter lange Limousine weitergab, merkt man im stabilen Fahrverhalten ohne jede Übersteuerungstendenzen – Traktion ist stets vorhanden. Dazu wird das Fahren dank der direkten Lenkung und des exakten Handlings zum richti- gen Vergnügen, auch ohne die zusätzliche Steigerung im Sportmodus, der in Drehzahl, Drehmoment usw. deutlich unterscheidbar ist.
Ist die Ausstattung des Quattroporte in fast allen Details premium, so lässt das Navigationssystem deutlich Spielraum für Aufwertung.
Für das Modelljahr 2016 (die Auslieferung beginnt in diesem Monat) kündigt Maserati für Quattroporte und Ghibli umfassende Aufwertungen in Ausstattung und Technik an: Alle Benzinmotoren sind nun Euro6-kompatibel, die V6-Twin-Turbos (330 bzw. 410 PS) verbrauchen bei gleichbleibender Leistung bis zu zwölf Prozent weniger Kraftstoff. Der 530 PS starke V8-Twinturbo im GTS entspricht nun ebenfalls Euro 6. Auch der Commonrail-Diesel erfüllt die neue Norm.
Die Zusammenarbeit zwischen Maserati und dem Modehaus Ermenegildo Zegna, die mit einem limitierten Sondermodell begann, wird mit einem optionalen Ausstattungspaket für beide Modelle weitergeführt. Ebenfalls als Sonderausstattung wird der Tote-Winkel-Assistent mit Querverkehr-Überwachung angeboten. Der neue Siri-Assistent im Multifunktionssystem (Maserati Touch Control) ermöglicht über eine Bluetooth-Koppelung die Nutzung des Sprachassistenten. Schließlich kommt auch die automatische Kofferraumöffnung mittels Fußbewegung beim Quattroporte GTS in die Serie (ansonst optional).
Maserati Quattroporte D
Motor/Fahrwerk: V6-Diesel, 2987 ccm, 202 kW/275 PS, 600 Nm bei 2000–2600 U/min, Achtgangautomatik, Heckantrieb, Berganfahrhilfe, ESP, ASR, ABS, EBD. Start-Stopp. Ausstattung: Front-, Kopfund Seitenairbags, Siebenzoll-Farbdisplay (Maserati Touch Control), Leder, Multifunktionslenkrad, AmbienteBeleuchtung, Tempomat, Zweizonen-Klimaautomatik, Parksensoren, Sonnenschutzrollo, Rückfahrkamera. Maße/Gewichte: L/B/H 5262/ 1948/1481 mm, Radstand 3170 mm, 1885 kg, Kofferraum 530 l. Fahren/Verbrauch: Spitze 250 km/h (abgeregelt); 0 auf 100 km/h in 6,4 Sek.; Verbrauch 7,8/5,2/6,2 l/100 km, im Test: 8,2 l, CO2: 163 g/km. Preis: 109.945 Euro (Mica-Lackierung, 20-Zoll-Felgen).