So europäisch kann ein Koreaner sein Der Hyundai Tucson ist ein würdiger Nachfolge des erfolgreichen ix35.
Der neue Tucson von Hyundai hat bei ersten Testfahrten in und um Frankfurt in vielerlei Hinsicht überrascht, besonders aber durch den äußerst kultivierten Zwei-Liter-Dieselmotor. Wenn das kraftvolle und drehfreudige Aggregat nicht etwa kurzzeitig durch Überholen gefordert wurde, war es unter der markanten Kühlerhaube kaum zu hören.
Die zweite große Überraschung war das absolut „europäische“Gefühl, das der neue C-SUV des koreanischen Herstellers vermittelt. Die äußeren Proportionen signalisieren einen starken Auftritt. Im Inneren mutet selbst das Navi in keiner Weise mehr „asiatisch“an. Mit der zusätzlichen klaren Richtungsanzeige zwischen den beiden Rundinstrumenten gibt es zielsicheres Geleit.
Es ist kein Zufall, dass Hyundai seinen Vorzeige-SUV nicht wieder ix35 nennt. Vielmehr lässt man den früheren, klingenden Namen Tucson aufleben. Dieser demonstriert die selbstbewusste Kampfansage in dem heiß umkämpften Markt der C-SUVs, wo sich Namen wie VW Tiguan, BWM X1, Ford Kuga oder Kia Sportage tummeln.
Der Sitzkomfort, die Übersichtlichkeit nach allen Seiten und der Fahrkomfort der straffen, aber keineswegs harten Abstimmung, vermitteln das Gefühl eines insgesamt sehr stimmigen Autos. Warum der große Diesel mit einem Sieben-Stufen-Doppelkupplungs- getriebe und Start-Stopp-Funktion ausgestattet ist und der große Benziner mit einer Sechs-Gang-Automatik ohne Abschaltung an der Kreuzung, entzieht sich einer näheren Begründung. Funktioniert haben beide Varianten tadellos.
Der Diesel wartet schon ab 1500 Umdrehungen mit 373 Nm Drehmoment auf, die 400 Nm des Benziners sind ab 1750 Umdrehungen abrufbar. Man darf gespannt sein auf den Unterschied in der Preisliste, an der bis zur ÖsterreichEinführung Ende Juli feingetunt wird.
Apropos Preise und Modelle: Hyundai erwartet einen Trend zum Frontantrieb. Für viele Käufer sei ein C-SUV in Wirklichkeit kein „Sport Utility Vehicle“, sondern schlichtweg die ange- nehm höher gesetzte Mittelklasselimousine. Seit der Einführung des Hyundai Santa Fe im Jahr 2001 wurde mehr als eine Million Hyundai SUVs in Europa ausgeliefert. Im gesamten Unternehmen entfielen 2104 25 Prozent auf das C-SUV-Segment.
Daten: 132 PS (1.6-Liter-GDI) oder 177 PS (1.6-Liter-T-GDI) Benziner. 116 PS (1.7 Liter), 136 PS (2.0 Liter) oder 185 PS (2.0 Liter) Diesel. Einstiegspreis: 23.000 Euro (1,6 GDI, manuelles Schaltgetriebe, Frontantrieb). Das Topmodell mit 2.0 CRDI 4WD/AT und 185 PS kostet 43.990 Euro inkl. Panorama-Glas- bzw. -Schiebehubdach, Lederausstattung, Einpark-Assistent, Notbremsassistent.