Hoffen auf Aufwind für KH Hallein
Übernahme durch das Land soll das Spital attraktiver für Ärzte machen.
Massive Personalsorgen plagen derzeit die Verantwortlichen im Krankenhaus Hallein. Zumindest acht Planstellen wären in den Abteilungen Unfallchirurgie und Allgemeinchirurgie nötig, um den Bedarf abdecken zu können. „Derzeit sind in der gesamten Chirurgie nur 3,5 Planstellen besetzt“, bedauert der ärztliche Leiter Michael Reschen.
Die Folge davon ist ein Notbetrieb: Größere Operationen können nicht durchgeführt werden. „Standardoperationen wie Blinddarm oder Gallenblase machen wir nach wie vor, aber derzeit nicht in der Frequenz, die notwendig und wirtschaftlich sinnvoll wäre“, sagt Reschen.
Noch im Juni sei versucht worden, neues ärztliches Personal anzuwerben – ohne Erfolg, sagt der Halleiner Bürgermeister Gerhard Anzengruber (ÖVP): „Keiner will der Erste sein, der nach Hallein kommt.“
Spitalsreferent LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP) sagte, durch die Übernahme des Halleiner Spitals durch das Land erhoffe man sich nun positive Signale für den Arbeitsmarkt. „Wir hatten in Mittersill genau das gleiche Problem.“Doch seit dem Zusammenschluss mit dem Zeller Spital zur Tauernklinik GmbH gebe es diese Personalengpässe nicht mehr.
Am Beispiel des Zentrums für Leistenbruchoperationen (Hernien) habe sich klar gezeigt, dass Kooperationen mit den Salzburger Landeskliniken (SALK) ein geeigneter Weg seien, das Krankenhaus abzusichern, sagte Reschen: „Wir haben auf Anhieb die angepeilten Fallzahlen erreicht.“Doch mit dem Abgang der Chirurgen Dietmar Öfner-Velano und Franz Mayer nach Tirol sei die Kooperation mit Anfang Mai ruhend gestellt worden.
Am 1. September soll wie geplant die Halleiner Unfallchirurgie ein Satellitendepartment der SALK werden. Bis dahin hoffe man, neues Personal gefunden zu haben. Ab Mitte August sollen in der Allgemeinchirurgie ein Oberarzt sowie ein Assistenzarzt der SALK nach Hallein rotieren.
Die Eingliederung der Krankenhäuser Tamsweg und Hallein unter das Dach der SALK mache eine Adaptierung des Masterplans nötig. Zum Beispiel werden in den SALK 40 Betten reduziert, um die anderen Häuser besser auszulasten.
Insgesamt habe Salzburg im Österreich-Vergleich eine zu hohe Bettendichte, sagt Christian Stöckl. Der Grund sei Salzburgs Stellung als Tourismusland. Im Winter sei man gut ausgelastet, im Sommer gibt es Überkapazitäten. „Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren weiter Betten abzubauen“, sagt Stöckl.