Kultur sichtbar machen
Bald beginnt die große Pflasterbaustelle in Hallein. Das Künstlerkollektiv FreiRäume beteiligt sich mit einer Kunstbaustelle.
HALLEIN. Der Norden der Halleiner Altstadt hat optisch gesehen gegenüber dem schmucken Kornsteinplatz oder dem lebhaften Bayrhamerplatz das Nachsehen. Geschäftslokale stehen leer, der Putz bröckelt, die Fenster sind blind. Nur eine Häuserfassade am Bürgerspitalplatz sticht wohltuend hervor.
Es handelt sich dabei um die Heimat der Kunstgemeinschaft FreiRäume. „Zu unserem Zehn-Jahr-Jubiläum 2011 haben wir zum ersten Mal unsere Fassade gestaltet. Wir haben uns gedacht, jetzt haben wir so lange nach innen gewirkt, da darf das auch nach außen sichtbar werden“, sagt Barbara Vidmar, die Obfrau der KG FreiRäume. Zum Beispiel mit bunten Rahmen, einer haushohen Skulptur oder bunten Gartentransparenten.
Heuer hat die KG FreiRäume zwölf Halleiner Institutionen eingeladen, je ein quadratisches Stoffstück zu gestalten. Die Form erin- nert an das Halleiner Kopfsteinpflaster, das in den nächsten drei Jahren aus dem Stadtbild weitgehend verschwinden wird. Am 13. Juli startet die erste Bauetappe. „Die ganze Situation in Hallein hat sehr viel mit einer Baustelle zu tun und jetzt gibt es eben auch eine Kunstbaustelle“, sagt Vidmar.
Die zwölf Institutionen haben alle bereits mit der KG FreiRäume in der einen oder anderen Form zusammengearbeitet. Es handelt sich dabei um das EL-Theater, das Halleiner Kammerorchester, die Neue Mittelschule Hallein-Stadt, das Taschentheater Casortis, das Theater bodi end sole, den Zivilinvalidenverband, die Laube, das Musikum, die Zone 11, die HTL-Fachschule für Bildhauerei, die Künstlergruppe Plan B sowie den Verein menschen.leben. Dort werden minderjährige Flüchtlinge betreut. Sie haben ihren Kunstpflasterstein mit selbst geschriebenen Gedichten gestaltet – nachzulesen am Eingang der KG FreiRäume.