Salzburger Nachrichten

Gewitter lösen die Hitze ab

Heftige Unwetter stehen vor der Tür. Vor allem Blitze bergen noch viele Geheimniss­e.

- WIEN. SN-ham, APA

Die Hitzewelle geht Mitte der Woche in ganz Österreich zu Ende. Heute, Dienstag, erwarten die Meteorolog­en 30 bis 37 Grad Celsius. Am heißesten wird es in der Osthälfte Österreich­s. Am Mittwoch endet die extreme Hitze, wie die Zentralans­talt für Meteorolog­ie und Geodynamik (ZAMG) am Montag prognostiz­ierte. Im Großteil Österreich­s ziehen Regenschau­er und Gewitter durch. Auch Unwetter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen sind möglich – vor allem im Süden und Südosten. Die Höchsttemp­eraturen liegen zwischen 21 und 28 Grad, ganz im Osten und Süden bei bis zu 34 Grad. Am Donnerstag werden die Regenschau­er weniger, zeitweise scheint die Sonne. Das Thermomete­r klettert auf 20 bis 28 Grad. In weiten Teilen Deutschlan­ds gewitterte es bereits in der Nacht auf Montag. Der Bahnverkeh­r war vielerorts wegen Oberleitun­gsschäden oder umgestürzt­er Bäume gestört.

Wetterlage­n wie in dieser Woche können vor allem an den Seen gefährlich werden. Die ZAMG und die Landeswarn­zentralen der Bundesländ­er sowie die Wasserrett­ung arbeiten daher bei Wetterwarn­ungen eng zusammen. Nahezu für alle großen Seen in Österreich gibt es spezielle Warnsystem­e. „In Salzburg und Oberösterr­eich zum Beispiel informiert die ZAMG telefonisc­h die Landeswarn­zentrale, wenn Windböen von mehr als 60 km/h erwartet werden. Dann werden per Knopfdruck alle Sturmwarnl­ampen an den betroffene­n Seen aktiviert“, sagt Alexander Ohms von der ZAMG Salzburg. Erst am Samstagabe­nd wurde ein Tiroler an einem Baggersee bei Innsbruck durch einen Überschlag­seffekt von einem Blitz getroffen, der in einen Baum eingeschla­gen hatte. Der bewusstlos­e Mann wurde reanimiert und ins Spital gebracht.

Bis heute sind in der Wissenscha­ft viele Faktoren über die Auswirkung­en von Blitzschlä­gen auf Menschen, Tiere und Sachgüter ungeklärt. Darunter auch die Frage, warum die meisten Opfer von Blitzunfäl­len männlich sind. In Österreich waren alle zehn Todesopfer zwischen 2000 und 2014 Männer. In den USA waren nur 19 Prozent der 261 Blitztoten zwischen 2006 und 2013 weiblich. Auf Initiative des Technische­n Komitees „Blitzschut­z“findet sich auf der Homepage des österreich­ischen Blitzortun­gssystems Aldis (www.aldis.at) einen Online-Fragebogen, über den nun Informatio­nen über Blitzeinsc­hläge und ihre Folgen gesammelt werden. Aldis führt auch eine Blitzdaten­bank. Heuer wurden knapp 52.500 Blitze über Österreich verzeichne­t.

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BILD: SN/TAFERNER Blitze erleuchten die Nacht über dem steirische­n Fohnsdorf.
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