Eine ganze Familie handelte mit Kokain und Cannabis
Der Drogenclan „La Familia“hatte bei seinem Auffliegen im Februar 2015 für Schlagzeilen gesorgt: Ein Lackierer (43) aus Wien soll in seinen Suchtgifthandel, den er groß aufgezogen hatte, seine Familie und auch einen Teil seines Freundeskreises integriert haben. Am Montag wurden alle zehn Angeklagten in Wien verurteilt; die Strafen zwischen sechs Monaten bedingter und 21 Monaten unbedingter Haft sind nicht rechtskräftig.
Die Vorsitzende Richterin würdigte die Geständnisse der Beschuldigten, die damit ein schnelles Verfahren ermöglicht hatten. Der „schrecklich netten Familie“, so nannte die Staatsanwältin die Angeklagten, gehörten der Lackierer, seine zweite Frau, zwei Söhne, seine Tochter und deren Ex-Freund an. Dazu kamen noch Freunde sowie ein Kokainlieferant, der aber im Hintergrund geblieben war.
Alle gaben die umfangreichen Geschäfte, vor allem mit Cannabis und Koks, zu. Von einer kriminellen Vereinigung wollten sie aber nichts hören. Mit dem Handel habe der 43Jährige begonnen, nachdem sein eigener Konsum aus dem Ruder gelaufen war, wie er aussagte. Er habe damit nur seine eigene Sucht finanzieren wollen. Diese Argumentation wurde übrigens von allen Angeklagten vertreten. Acht von ihnen wurden letztlich auch wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung verurteilt.