Kinder üben Yoga in der Wildnis des Kobernaußerwaldes
Ein Ferienprogramm der anderen Art bieten zwei Lengauerinnen mitten im Kobernaußerwald an. Nach fünf Tagen würden die Kleinen die Wildnis tiefenentspannt und geerdet verlassen.
Klavierstunde, Fußballtraining, Englisch-Nachhilfe – auch Kinderleben werden immer stressiger. Ein Rezept zur Entschleunigung für die Kleinen haben die beiden Lengauerinnen Ursula Pointinger und Daniela Lichtmannegger gefunden. Die Frauen – Pointinger ist Psychologin und Yogalehrerin, Lichtmannegger Krankenschwester im Tageshospiz und Waldpädagogin – haben sich mit ihrem Wissen zusammengetan. Herausgekommen ist Wildnisyoga für Kinder. Seit drei Jahren bieten sie nun ein fünftägiges Ferienprogramm für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren an. Im Rahmen dessen verbringen diese fünf Tage mitten im Kobernaußerwald. Die Kinder erlernen dabei erste Yogaübungen und Atemtechniken. Zudem stehen Streifzüge durch den Wald mit
„ Im Wald kann ich die Batterien neu aufladen.“
der Waldpädagogin sowie viel Spiel und Abenteuer auf dem Programm.
Pointinger: „Ich denke, was die Kinder unserer Zeit am allermeisten brauchen, ist wieder zu erlernen, sich tief und ganz zu entspannen.“Das sei mithilfe von Yoga und mitten im Wald um einiges einfacher als im Alltag. Manche Kinder würden sich anfangs schwertun, sich auf den neuen Rhythmus einzulassen. „Aber bis auf ganz wenige Ausnahmen waren unsere Teilnehmer am Ende der Yogatage sehr entspannt und geerdet.“Pointin- ger selbst hat ihre ersten Yogaerfahrungen in Indien gesammelt und auch perfektioniert. 20 Jahre hat sie dort verbracht. Yoga sei bereits für Kinder ab dem dritten Lebensjahr geeignet. Großer Vorteil der Kleinen: Sie würden ihren Körper viel besser spüren als Erwachsene und sich daher viel leichter mit den verschiedenen Yogaübungen tun. Auf der anderen Seite gebe es aber auch Kinder, die Probleme mit der Beweglichkeit hätten. Auch da könne Yoga helfen. Lichtmannegger bringt den Teilnehmern den Zauber des Kobernaußerwaldes näher. „In meinem Beruf hab ich mit Patienten in extremen Lebenssituationen zu tun. Um genug Energie für mich und meine Familie zu haben, war der Wald immer schon der Platz, an dem ich meine Batterien wieder aufladen konnte.“Erstmals steht den Teilnehmern bei Wildnisyoga eine Jurte zur Verfügung. Dort wird gekocht, bei Schlechtwetter dient sie als Unterschlupf. Info: