Ganz neu: Das Ministerium für Models und Plakate
Wer auf der Suche nach Gründen dafür ist, warum es nicht gelingt, unseren überreglementierten Staat ein wenig zurückzufahren, der wird in der gestrigen Aussendung von Gabriele Heinisch-Hosek fündig. Darin droht die Frauenministerin ein ganzes Bündel an neuer Bürokratie an. Beispielsweise wünscht sie sich, dass auf Werbeplakaten mit einem Ampelsystem (grün-rot-gelb) vermerkt sein muss, ob das darauf ersichtliche Foto gar nicht, mittelstark oder sehr stark nachbear- beitet worden ist. Model-Agenturen wiederum soll per Gewerbeordnung verboten werden, magersüchtige Models unter Vertrag zu nehmen. Die Motive der Ministerin sind ehrbar und vernünftig. Sie will verhindern, dass die Jugend in eine Scheinwelt abdriftet, in der Menschen kein Gramm Fett und keine Falte haben. Gute Idee. Aber: Muss das tatsächlich mit neuen Gesetzen geregelt, mit neuen Beamten kontrolliert, mit neuen Steuern bezahlt werden? Gibt es nicht auch eine gesellschaftliche Verantwortung, die ohne staatliche Eingriffe auskommt? Offenbar nein. Heinisch-Hosek entspricht einer in Österreich allgemein akzeptierten Gemütslage.