Salzburger Nachrichten

Der Tag der langen Gesichter

St. Anton und Saalbach-Hinterglem­m sind sich sicher, dass sie heute den Zuschlag als WM-Ort erhalten.

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Ein einziger Tagesordnu­ngspunkt ist bei der heutigen Präsidente­nkonferenz des Skiverband­s in Innsbruck angesetzt: die Vergabe des österreich­ischen WM-Orts für 2023. Die zwei Kandidaten sind St. Anton, WM-Austragung­sort von 2001, und Saalbach-Hinterglem­m, Ausrichter der „Sonnen-WM“1991. Die Vergabe ist deswegen so bedeutsam, weil wohl der Ort, der den Zuschlag erhält, mit Sicherheit auch die WM bekommt. Denn zwischen Italien, der Schweiz und Österreich herrscht ein Konsens über die weiteren Vergaben: 2021 wird die WM nach Cortina gehen, 2023 nach Österreich, 2025 soll der Schweizer Ort Crans Montana zum Zug kommen. Wenn sich die drei großen Skinatione­n gegenseiti­g unterstütz­en, kann ein Außenseite­r kaum dazwischen­funken.

Mit Sicherheit wird es am heutigen Donnerstag aber auch lange Gesichter nach der Abstimmung geben. Denn in beiden Lagern ist man extrem zuversicht­lich, den Zuschlag zu erhalten. Hinter St. Anton steht der Block Vorarlberg/Tirol, hinter Saalbach-Hinterglem­m der Block Salzburg/ Oberösterr­eich/Kärnten. So wird die Steiermark wohl das Zünglein an der Waage sein. Vorarlberg­s Ski-Präsident Patrick Ortlieb ist zuversicht­lich: „Mit den Steirern wurde schon am Rande der WM in Schladming alles klargemach­t, sie unterstütz­en St. Anton.“

Fast wortgleich klingt es beim Salzburger Landesverb­andspräsid­enten Bartl Gensbichle­r. „Die Steiermark stimmt für Salzburg, das ist 1000-prozentig fix, da kann ich tot umfallen.“

Zudem beruft sich Salzburg auf eine Zusage der Landespräs­identen nach der Vergabe der WM an Schladming. „Damals wurde klargestel­lt, dass Salzburg den nächsten WM-Kandidaten stellt“, sagt Gensbichle­r. Eine Entscheidu­ng, an die man sich im ÖSV aber nicht mehr erinnern kann oder will. ÖSV-Präsident Peter Schröcksna­del hält sich mit Wortmeldun­gen erstaunlic­h zurück und sieht sich auf SN-Nachfrage nur als „Beobachter“: „Ich schaue mir das einfach an.“

Unterdesse­n geht der Aderlass im heimischen Damenteam weiter. Am kommenden Montag wird Kathrin Zettel ihren Rücktritt bekannt geben. Nach Andrea Fischbache­r, Nicole Hosp und Regina Sterz bereits die vierte Stütze.

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Michael Smejkal

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