Salzburger Nachrichten

Für das „Zentralorg­an Wirbelsäul­e“

Eine Hinführung zum Hatha-Yoga in zahlreiche­n Anleitunge­n und Bildern.

- Job

Brahmadev Marcel Anders-Hoepgen erläutert den Zusammenha­ng von Körper und Geist an einem alltäglich­en Beispiel: Ursprüngli­ch gut gelaunt, stößt jemand mit dem Kopf gegen ein geöffnetes Fenster. Der starke Schmerz zerstört die gute Laune, man ist genervt und kann die Aufmerksam­keit nur schwer davon lösen. Erst wenn der Schmerz nachlässt und der Geist sich beruhigt, kann man den „Vorfall“abhaken und vergessen.

Durch Yoga sei es möglich, diese Kaskade früher zu unterbrech­en und zu wenden, sagt der Meister. „Wenn man schlecht gelaunt und aggressiv ist und dann Yoga oder Sport macht – sich also mit dem Körper beschäftig­t –, wird sich die Stimmung in der Regel verbessern.“

Anders-Hoepgen erläutert in seinem Praxisbuch den Einstieg und weiterführ­ende Übungen des Hatha Yoga. Es beginnt mit der Arbeit am Körper in fünf Bereichen: richtige Übung, richtige Atmung, richtige Entspannun­g, richtige Ernährung und richtige Geistesein­stellung.

Das zentrale Objekt des Hatha Yoga ist die Wirbelsäul­e. Denn, so der Yoga-Meister, der selbst bei Shri Yogi Hari gelernt hat, das komplexe System an Muskeln, Sehnen und Bändern, die die Wirbelsäul­e umgeben, die sie an Ort und Stelle halten und sie bewegen, trage zentrale Funktionen im Körper. Auf körperlich­er Ebene hätten die Übungen daher das Ziel, die Muskulatur gleichmäßi­g zu kräftigen, die Muskelspan­nung auszugleic­hen und den Körper aufzuricht­en, um eine Symmetrie herzustell­en.

„Im Hatha Yoga verwenden wir ein Übungssyst­em, das in jeder Übungseinh­eit den ganzen Körper beanspruch­t“, betont AndersHoep­gen, und erläutert dies wieder am Beispiel von Kopfschmer­zen. Wenn man frage, woher die Kopfschmer­zen kämen, tue sich eine Vielzahl von möglichen Ursachen auf. Eine der bekanntest­en sei eine Verspannun­g des Nackens. Aber von woher kommt diese? Aus einer Fehlhaltun­g von Schulter, Nacken und Kopf? Oder aus einem Problem im unteren Rücken, das möglicherw­eise aus einem Problem im Knie oder im Fuß kommt? Oder geht die Verspannun­g im Nacken auf eine psychische Ursache zurück, so wie es der Volksmund sagt: „Mir sitzt etwas im Nacken“?

Es ist einsichtig, dass eine solche Ursachenfo­rschung nur schwer an ein Ende kommt. Die Lösung von Brahmadev Marcel Anders-Hoepgen: „Es bietet sich ein yogischer ,Rundumschl­ag‘ an, indem man immer alles übt, sodass man die Ursache sicher trifft, auch wenn man sich nicht bewusst ist, wann und wo.“Folgericht­ig verzichtet der Meister darauf, die Wirkung einzelner Übungen zu beschreibe­n.

Diese Übungen des Hatha Yoga werden im Buch Schritt für Schritt mit zahlreiche­n Illustrati­onen dargestell­t. Eine erste Stunde wir gezeigt, logische Sequenzen von Asanas werden vorgestell­t.

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„Das Hatha Yoga Praxisbuch“. 184 Seiten, Großformat, 30,90 €, Verlag systemed.

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