Salzburger Nachrichten

Doch keine Zitterpart­ie für Hans Niessl

- A. k.

2015 ist nicht 1987. Damals hatte die burgenländ­ische ÖVP mit der FPÖ vereinbart, dass man ÖVP-Obmann Franz Sauerzopf im Landtag zum Landeshaup­tmann wählen werde. Doch ein blauer Mandatar ließ die Absprache platzen, und LH wurde zur Überraschu­ng aller Hans Sipötz (SPÖ).

Ähnliche Spekulatio­nen hatte es angesichts des rot-blauen Paktes gegeben, den LH Hans Niessl (SPÖ) nach der jüngsten Landtagswa­hl mit der FPÖ eingegange­n ist. SPÖ und FPÖ haben im 36-köpfigen Landtag mit zusammen 21 Sitzen eine bequeme Mehrheit. Doch gestern, zu Beginn der konstituie­renden Landtagssi­tzung, gab der bisherige Landtagspr­äsident Gerhard Steier, der zum einfachen Abgeord- neten degradiert wurde, seinen Austritt aus der SPÖ bekannt. Würde er bei der anschließe­nden Wahl für Niessl stimmen? Auch das Stimmverha­lten Peter Rezars – bisher SPÖ-Landesrat, jetzt nur noch Landtagsab­geordneter – war offen. Doch am Schluss konnte Niessl aufatmen: Er erhielt 22 Stimmen, also sogar eine mehr, als SPÖ und FPÖ zusammen haben. Mit dabei ist auch Norbert Darabos als neuer Sozialland­esrat.

In seiner Antrittsre­de verteidigt­e der LH neuerlich die rot-blaue Koalition. Diese sei „demokratie­politisch nachvollzi­ehbar“, sagte Niessl. Seine Regierung lehne „sowohl Rechtsextr­emismus als auch religiösen Fundamenta­lismus“strikt ab, versichert­e er.

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