Das leidige Bankgeheimnis
Die Besteuerung von Vermögen bzw. Erträgen aus Vermögen sollte nicht auf einzelne Länder beschränkt werden, sondern vielmehr global erfolgen, und zwar mit der generellen Aufhebung des Bankgeheimnisses. Nur so kann auf Dauer der Wohlstand für alle gesichert werden. Das heißt aber, dass es unumgänglich ist, als ersten Schritt hin zu einer gerechten Aufteilung der Steuerlasten den Offshorekonten, Trusts, Stiftungen und Briefkastenfirmen international einen Riegel vorzuschieben, denn in Anbetracht dieser Dimensionen sind die Forderungen nach einer Gegenfinanzierung der Steuerreform über „Reichensteuer“bzw. Erbschaftssteuer usw. geradezu naiv. Es sollte vielmehr die EU zusammen mit den USA an der Einführung einer internationalen Körperschaftssteuer-Bemessungsgrundlage arbeiten (siehe „Steueroasen: Wo der Wohlstand der Nationen versteckt wird“von Gabriel Zucman). Dazu muss es aber auch eine dementspre-
Schreiben Sie uns! chende Handelspolitik geben. Ist eine der heute etablierten Parteien willens, dieses Problem ernsthaft anzugehen? Wenn nicht, wird sich, wenn hier nicht international Impulse kommen, nichts ändern. Dies wäre also ein Weg der Gegenfinanzierung. Eine Partei, die sich dieses Vorhaben als Programm auf die Fahnen heftet, hat sicher mehr Erfolg als alle anderen. Die Bekämpfung dieses Ungleichgewichts verspricht echtes Geld für die Staatskassen. Damit wäre sicher auch eine „wirkliche“Steuerreform möglich. Allerdings sollte auch Österreich seinen Status als Steueroase (Bankgeheimnis) überdenken. Es geht hier nicht um die Konten von Onkel Franz und Tante Berta, von der Oma oder vom Opa. Leider befasst sich die Allgemeinheit kaum mit dieser Thematik. Es wäre also wichtig, schon die Jugend in der Schule mit diesem Thema vertraut zu machen. Es darf nicht sein, dass diese Möglichkeiten nur wenigen Auserwählten bekannt sind, die diese schamlos ausnutzen und damit allen anderen schaden. Es dürfen ruhig alle wissen, wie sie betrogen werden! Lydia Forster