Schwarzenbergkaserne öffnet für Asylbewerber ihre Tore
Der Druck von Stadt und Land Salzburg hat gewirkt: Der Verteidigungsminister kann sich Flüchtlinge in der Kaserne in Wals vorstellen. Stehen dürfte das Containerdorf erst im Herbst.
Um das Zeltdorf in der Alpenstraße, in dem derzeit knapp 300 Asylbewerber untergebracht sind, möglichst bald abzubauen, dürfen nun doch Flüchtlinge in die Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim. Das hat das Verteidigungsministerium am Donnerstag zugesagt.
Konkret geht es um ein über 100.000 m2 großes Areal im Süden der Kaserne, das zum Verkauf steht. Laut Ministerium ist es eine ungenutzte Wiese, auf der auch vereinzelt alte Hallen und Garagen stehen würden, die aber teilweise baufällig seien. Der Unterschied zu anderen Arealen sei, dass hier die Zufahrt separat vom Kasernentor möglich sei – über ein Tor unweit des Walser Postamts. Weiters sei die Fläche auch durch einen Zaun vom militärischen Betrieb gut abgrenzbar, heißt es. So müssten die Asylbewerber und ihre Betreuer nicht durch die Sicherheitskontrollen beim Kasernentor.
Das Ministerium will die Fläche rund ein halbes Jahr zur Verfügung stellen – und das kostenfrei. Nach Absprache mit potenziellen Käufern könne vielleicht auch eine Fristverlängerung bewirkt werden, heißt es. Das passt insofern, als die Gemeinde WalsSiezenheim selbst der heißeste Interessent für einen Teil des Grundstücks ist.
Einen Meinungsschwenk des Ministers stellt man in seinem Büro in Abrede. Vielmehr wird betont, dass Klug selbst die Fläche schon vor Tagen gegenüber Land und Innenministerium ins Spiel gebracht habe. Vom Zeitplan her betont man beim Verteidigungsministerium, dass es kein Problem sein dürfte, sofort mit den Container-Bauarbeiten zu beginnen. Zuständig für Anmietung und Aufstellung des Containerdorfs seien aber entweder Land oder Innenministerium.
Beim Land Salzburg freute man sich am Donnerstag ausdrücklich über die neue Sachlage. Aus dem Büro von Landesrätin Berthold wurde dennoch auf die Euphoriebremse gestiegen: „Wir werden die Kasernenfläche prüfen. Es gibt auch noch ein zweites Angebot, und zwar den ehemaligen HSV-Platz in Wals, der der Firma Lutz gehört.“Dort wollte Lutz ein Möbelhaus errichten, ist aber kürzlich mit seinem Widmungsantrag bei der Gemeinde abgeblitzt.
Die vom Walser Vizebgm. Andreas Hasenöhrl (ÖVP) gegenüber den SN am Mittwoch genannte Zahl von 150 Plätzen sieht man