Salzburger Nachrichten

Scharfe Kontrollen: 195 Schlepper geschnappt

Bayerische Schleierfa­hnder an der Grenze zu Salzburg ziehen Bilanz. Ägypter versteckte 17 Syrer im Laderaum eines Kleintrans­porters.

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Bayern hat den Kampf gegen illegale Schlepper intensivie­rt. Die Bilanz: Allein im Landkreis Berchtesga­dener Land wurden heuer 195 Schlepper festgenomm­en. Das ist eine Steigerung gegenüber 2014: Im Vorjahr gingen den Fahndern dort 173 Schlepper ins Netz.

Die Strafdrohu­ng für das Einschleus­en von Ausländern nach Deutschlan­d beträgt nach dem Aufenthalt­sgesetz bis zu fünf Jahre Haft. Erfolgt die Schleusung gewerbsmäß­ig oder bandenmäßi­g, erhöht sich der Strafdrohu­ng auf bis zu zehn Jahre.

Allein von Dienstag bis Donnerstag nahmen die bayerische­n Schleierfa­hnder, die seit Kurzem von der Bereitscha­ftspolizei unterstütz­t werden, im Grenzraum zu Salzburg zehn Schlepper fest. Am Dienstag um 5 Uhr stoppten die Einsatzkrä­fte in Bad Reichenhal­l einen Kleintrans­porter, der von einem 27-jährigen Ägypter gelenkt wurde. Im Laderaum befanden sich 17 syrische Migranten. Bei Kontrollen am Dienstag gingen den Einsatzkrä­ften drei weitere Schleuser ins Netz.

Am Mittwoch stoppten die Fahnder auf der Autobahn A8 bei Piding einen Pkw eines 30-jährigen Bulgaren, der neun Syrer in das Bundesgebi­et geschleust hatte. Ebenfalls gestoppt wurden drei Ungarn zwischen 32 und 39 Jahren, die in ihren Pkw mehrere Syrer und Pakistani nach Deutschlan­d gebracht hatten.

Am Donnerstag um 1.30 Uhr kontrollie­rten die Beamten auf der A8 in Piding einen Pkw. Am Steuer: ein 34-jähriger Rumäne. Im Auto befanden sich weiters neun Syrer. Gegen 4.20 Uhr gingen den Fahndern zwei 22-jähri- ge Afghanen ins Netz, die bereits eine belgische Aufnahmeer­laubnis besitzen. Die Männer hatten versucht, sechs Landsleute nach Deutschlan­d zu schleusen.

Auch in Salzburg kam es in der Nacht auf Donnerstag zu zwei Vorfällen mit Schleppern. Auf der Westautoba­hn prallte in den frühen Morgenstun­den ein Pkw mit deutschem Kennzeiche­n gegen die Leitschien­e. In dem Auto fuhren vier Männer aus Syrien mit, die vom Roten Kreuz ins Krankenhau­s gebracht wurden. Drei von ihnen wurden mittlerwei­le entlassen und stellten einen Asylantrag. Der Lenker flüchtete, nach ihm wird wegen Schleppere­i gefahndet. Einen 26-jährigen Rumänen konnte die Polizei am Abend zuvor aufhalten. In seinem Kleinlaste­r fuhren 18 Personen mit. Vier davon waren Kinder. Die Syrer und Afghanen wollten nach Italien.

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