Salzburger Nachrichten

So viel EU steckt im Salzburger

20 Jahre nach dem Beitritt zur Europäisch­en Union zieht der Tourismusb­ezirk Pongau Bilanz: vom „Geisterber­g“bis zur Biogasanla­ge. Das Ringen um Förderunge­n hat von Neuem begonnen.

- Eines der elf österreich­ischen

Im Sommer vor 20 Jahren war die erste Neugier auf Europa schon verflogen. Seit 1. Jänner 1995 ist Österreich EU-Mitglied. Für das Tourismus- und Exportland Salzburg und für seine bayerische­n Nachbarn war es ein besonderer Meilenstei­n. Der große Markt von damals 380 und inzwischen über 500 Millionen EU-Bürgern hat sich geöffnet. Die Zollgrenze­n sind gefallen. Und die Bezirke und Gemeinden erhielten die Chance auf EU-Förderunge­n.

Wie viel Europa steckt in Salzburg? Vertreter der EU und der Region gehen dieser Frage auf den Grund. Sie trafen sich am Donnerstag in Werfenweng. Der Ort ist alles andere als zufällig gewählt, denn der Pongau zapft unermüdlic­h EU-Geld für lokale Projekte an. Wie zum Beispiel auch der Lungau, während Bürgermeis­ter in anderen Gauen aus dem ländlichen Entwicklun­gsprogramm Leader aussteigen, weil es ihnen zu bürokratis­ch geworden ist.

Das Geld aus Brüssel fließt nicht automatisc­h. Voraussetz­ung ist, dass sich Menschen in einem Ort in Aktionsgru­ppen en- Bürger-Informatio­nszentren von Europe Direct befindet sich in Bischofsho­fen. In Werfenweng fand nun ein Netzwerktr­effen statt. Im Bild von links Georg Pfeifer (Vertreter des Europäisch­en Parlaments), Stephan Maurer (Regionalve­rband), Brigitte Luggin (Europäisch­e Kommission) und Joachim Fritz (Institut der Regionen Europas). Die Pongauer wurden für ihre Jugendarbe­it vor der EU-Wahl 2014 ausgezeich­net. gagieren. In der Periode 2007 bis 2013 konnten im Bundesland mehr als 300 Projekte gefördert werden, resümiert Michaela PetzMichez, die „Verbindung­sfrau“des Landes zur EU. In der Leader-Region Pongau lösten 58 Projekte ein Investitio­nsvolumen von 31,4 Millionen Euro aus. Dafür konnten 9,3 Millionen als Förderunge­n lukriert werden. Wie und wo wurde dieses Geld investiert? Der Pongauer Regionalve­rband zieht Bilanz: beispielsw­eise in

das barrierefr­eie Veranstal- tungszentr­um Goldegg mit einem Projektvol­umen von 186.000 Euro und einer Förderhöhe von 40 Prozent sowie in den Naturerleb­nispark „Geisterber­g“im Wandergebi­et Gernkogel in St. Johann-Alpendorf um 785.000 Euro und knapp 25 Prozent Förderung.

In Mühlbach am Hochkönig wurden das Bergdorf der Tiere und ein 3D-Bogenparco­urs verwirklic­ht. Um Pferde und Reiter ging es auf der Sonnenterr­asse (Goldegg, Schwarzach, St. Veit), wo das Projekt Reit- und Fahrwege ein Volumen von 106.000 Euro und eine Förderquot­e von fast 52 Prozent hatte. In Radstadt wird in der Kläranlage des Reinhaltev­erbands Salzburger Ennstal aus Speiserest­en und altem Fett Biogas erzeugt. Das Gas wird verstromt und in Wärme umgewandel­t. Gefördert wurde (mit 26 Prozent) ausschließ­lich die Projektpla­nung einschließ­lich Bodenerkun­dung. Die Projektkos­ten umfassten 192.000 Euro. Werfenweng selbst ließ sich un-

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BILD: SN/APA/HELMUT FOHRINGER

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