Aus einem fürstlichen Brunnen sprudelt unser Wasser
Seit 140 Jahren kommt das meiste Wasser für die Stadt Salzburg aus Fürstenbrunn. Nicht immer war die Versorgung so üppig wie heute.
Guidobald von Thun und Hohenstein hatte sich verschätzt. Als der Salzburger Erzbischof im Jahre 1658 eine hölzerne Wasserleitung vom Untersberg in die Stadt Salzburg legen wollte, rechnete er nicht mit dem großen Druck, mit dem das Wasser aus jener Stelle sprudelte, die damals als „Fürstenbrunnen“bekannt war. Die Rohre hielten dem Wasser nicht stand, das kostbare Nass kam nie in der Stadt an.
Die Wasserversorgung Salzburgs sei nicht immer so üppig wie heute gewesen, sagt Heinrich Gernedel von der Salzburg AG. Er ist als Leiter des „Centers Wasser“für die Wasserversorgung zuständig. Bis es eine Wasserleitung von der Quelle gab, ließen sich die Erzbischöfe das Wasser von Reitern an ihre Tafel bringen. Einfache Bürger kamen nur mit großen Mühen an das Wasser des Fürstenbrunnens. „Das garstige Lied der Wassernot soll beendet werden, hat man damals gesagt“, sagt Gernedel. Dieses Ziel wurde erst 200 Jahre nach Erzbischof Guidobalds Versuchen erreicht.
1875 wurde eine Wasserleitung aus Gussrohren vom Grödiger Ortsteil Fürstenbrunn nach Salzburg gelegt. Die Quelle liegt 100 Meter höher als der Behälter auf dem Mönchsberg. In dem Stadtberg wurde das Wasser gesammelt. Von dort konnte es direkt in die Häuser geleitet werden. Ein Überfluss, mit dem die Salzburger nicht von Anfang an umgehen konnten. Um die Jahrhundertwende wurden deshalb Zähler in den Häusern angebracht. Damit sollte verhindert werden, dass das Wasser rund um die Uhr aus den Hähnen floss.
1945 mussten sich dann die Salzburger wieder umstellen, was ihre Wasserversorgung betraf. Die amerikanischen Besatzer legten nämlich fest, dass das Wasser im Mönchsberg künftig aus hygienischen Gründen gechlort werden sollte. Laut Gernedel war man darüber in der Bevölkerung nicht begeistert. Nach dem Ende der Besatzung wurde an einer