Hundespiel im Garten der Jugend
Alois Mosbacher schuf für die Galerie Trapp die Bildserie „Frühe Lust“.
Schelmisch fokussiert uns der sandfarbene Hund mit schwarzen Punktaugen – als forderte er uns auf, mit ihm zu spielen. Im Hintergrund ranken sich herbstliche Ungestalten, ausgesogen von der Sommerhitze. Das Tier ist Motiv und wird zugleich, durch seinen direkten Blickkontakt, selbst zum Beobachter. Alois Mosbacher hat für die Festspielausstellung der Salzburger Galerie Trapp eine 19 Bilder umfassende Serie „Frühe Lust“geschaffen. Sein Ausgangspunkt sei der eigene Herbstgarten mit „surrealen Blattformen“, sagt Alois Mosbacher.
Den Impuls für die Namensgebung hat Hieronymus Boschs Triptychon „Garten der Lüste“geliefert, dessen Titel im Englischen „Garden of Earthly Delights“heißt. Aus „earthly“wurde „early“gezimmert. Der Zyklus bedient sich alltäglicher Naturmotive. Teils filtert der Künstler ihre Eigenart, indem er sie vor einfarbigen Hintergrund stellt, oder er fügt sie in eine abstrakte Gartenansicht ein. Die Serie arbeitet zudem frühere Motive neu auf, wie beispielsweise den Hund, ein wiederkehrendes Objekt im OEuvre des Künstlers. Auf den Vierbeiner „Toledo“kam Alois Mosbacher in den 90er-Jahren während eines Aufenthalts im Haus von Hubert Schmalix in Los Angeles. Ihn begeisterten die Feinfühligkeit der Tiere für ihre Umwelt sowie die Empfänglichkeit des Menschen für diesen Hausfreund.
„Malen ist für mich eine Haltung, ein Weg zu leben, eine Metasprache. Ich lebe in dieser Welt, schaffe Bilder und hoffe, dass sie die Leute lesen“, sagt der Künstler. „Es ist ein stetiger Prozess, nicht immer lustig und beizeiten aufreibend.“Die Aktualität des Mediums bezweifle er keinesfalls, „auch wenn es schon tausendfach totgesagt wurde“.
Zeitgleich zeigt die Galerie Trapp die Einzelausstellung „Rilievo Schiacciato reloaded!“: Dafür mischt der Alfred-Hrdlicka-Schüler Peter Niedertscheider seit der Renaissance beliebte Relieftechnik mit Motiven der Jetztzeit. Wer Strand- oder Partyszenen auf altmeisterlich gearbeiteten Marmorreliefs sucht, ist hier richtig. Der Osttiroler Bildhauer führt dem Betrachter die eigene Voreingenommenheit gegenüber Motiv und Werkstoff vor Augen. Ein Erlebnis!
Ausstellung: