Salzburger Nachrichten

Kurz will mobile „Werteschul­ung“für Flüchtling­e

30.000 Asylbewerb­er dürften heuer als Flüchtling­e anerkannt werden.

- I.b.

Österreich wird angesichts des großen Zustroms an Asylsuchen­den seine Integratio­nsbemühung­en deutlich verstärken müssen. Das ist die Kernaussag­e des neuen Integratio­nsberichts. Im vergangene­n Jahr wurden 9000 der 28.000 Asylanträg­e positiv entschiede­n (rund 32%), heuer dürften etwa 30.000 der erwarteten 70.000 Asylansuch­en (43%) mit der Zuerkennun­g des Flüchtling­sstatus enden. Deshalb hat laut Integratio­nsminister Sebastian Kurz (ÖVP) die Vermittlun­g der deutschen Sprache Priorität. Das Angebot an Deutschkur­sen werde ausgebaut. Für quer- einsteigen­de Schüler plant Kurz eigene Vorbereitu­ngsklassen. Im auffallend­en Gegensatz zu früher stößt dieses Ansinnen nicht mehr auf ein generelles Nein der SPÖ. Unterricht­sministeri­n Gabriele Heinisch-Hosek teilte lediglich mit, diese Vorbereitu­ngskurse müssten so kurz wie möglich sein.

Damit die anerkannte­n Flüchtling­e rasch eine Beschäftig­ung finden, will Kurz im Herbst ein Gesetz zur schnellere­n Anerkennun­g ausländisc­her Abschlüsse vorlegen. Zudem überlegt er „mobile Werteschul­ungen“für Flüchtling­e aus anderen Kulturkrei­sen.

Indessen geht die Herbergsuc­he für die stetig steigende Zahl der Asylbewerb­er weiter. Immerhin sind seit Donnerstag alle „Verteilerz­entren“in den Bundesländ­ern fix. Ausständig war noch die Steiermark, dort wird nun die Kaserne Fehring in der Oststeierm­ark vorerst ein Jahr lang als Erstaufnah­mestelle fungieren und für die Verteilung des Asylbewerb­er in andere steirische Quartiere sorgen.

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BILD: SN/APA/DRAGAN TATIC Integratio­nsminister Sebastian Kurz.

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