Alte Bekannte für die Bullen im Lostopf
Frühere Kontrahenten und Ex-Spieler aus der Bundesliga sind Salzburgs mögliche Gegner in der Champions-League-Vorrunde. Lostag auch für Rapid, Altach und Sturm Graz
SALZBURG, NYON. Red Bull Salzburg und die Europacup-Erstauftritte: Da gab es Torfestivals (10:0 Gesamtscore gegen Banants Jerewan 2008), Härtetests im Hexenkessel (Fenerbahçe 2013, Karabach Ağdam 2014), Zittern gegen Feierabendkicker (Bohemians 2009) und die leidigen Blamagen (Tórshavn auf den Färöern 2010 und Düdelingen 2012).
Heute, Freitag, um 12 Uhr wissen Trainer Peter Zeidler und seine Mannschaft, gegen wen heuer in die Champions-League-Qualifikation gestartet wird. Spieltermine sind 28./29. Juli bzw. 4./5. August. Nach der Auslosung in Nyon (Schweiz) gibt es noch nicht endgültige Gewissheit, weil die Rückspiele der 2. Runde erst kommende Woche stattfinden. Theoretisch sind noch 20 verschiedene Clubs als Gegner möglich.
Noch zittern müssen zwei Teams, die im Vorjahr die Wege der Bullen kreuzten: Schwedens Meister Malmö, damals der Stolperstein auf dem Weg in die Königsklasse, gelang daheim gegen Schalgiris Vilnius ebenso nur ein 0:0 wie Karabach Ağdam gegen Rudar Plevlja aus Montenegro.
Abwehrspieler Andreas Ulmer, mit 47 Europacupspielen einer der international erfahrensten Salzburger, sieht dem Los-Prozedere gelassen entgegen: „Wir werden die Qualifikationsrunde genau verfolgen. Auf Champions-League-Niveau gibt es keine leichten Gegner.“
Auch als gesetztes Team kann es ganz dick kommen. So ist Maccabi Tel Aviv unter den Ungesetzten. Das israelische Team muss erst im Rückspiel daheim noch ein 1:2 gegen die Hibernians aus Malta aufholen. Gegen israelische Teams scheiterte Salzburg zwei Mal, aber just an Maccabi hat Peter Zeidler gute Erinnerungen: Mit dem FC Liefering brachte er diesen Gegner vor zwei Jahren in einem Testspiel ordentlich ins Schwitzen, es gab eine knappe 2:3-Niederlage.
Reizvoll wäre auch ein Wiedersehen mit Lech Posen, 2010 Gruppengegner in der Europa League (0:2 und 0:1). Bei den Polen trug Denis Thomalla, bis vor Kurzem in Ried tätig, ein Tor zum 2:0-Hinspielsieg gegen Sarajevo bei. Einen ebenso guten Namen hat hierzulande Hamdi Salihi. Der Ex-Rapid- und Ried-Stürmer schoss Skënderbeu Korça mit einem Doppelpack beim 4:1 gegen die Crusaders (Nordirland) praktisch schon eine Runde weiter. Bei Partizan Belgrad (1:0 gegen Dila Gori/GEO) hält der 2010 aus Salzburg verabschiedete Saša Ilić mit 37 Jahren noch immer seine Knochen hin. Nicht zu unterschätzen ist außerdem HJK Helsinki. Kapitän Markus Heikkinen schaltete mit Finnlands Serienmeister vor einem Jahr just seinen langjährigen Ex-Club Rapid Wien aus.
Erfahrung in Duellen mit Salzburg haben auch noch die Ex-Austrianer Daniel Royer (Midtjylland) und Ola Kamara (für FK Molde zweifacher Torschütze beim 5:0 gegen Pyunik Jerewan). Und nach etlichen Duellen in der EishockeyErste-Bank-Liga könnte es zum ersten Mal auch im Fußball Red Bull Salzburg gegen Székesfehérvár heißen. Rapid Wien kann auf dem „LigaWeg“in die Gruppenphase der Champions League vorstoßen. Der mögliche Gegner für die ungesetzten Hütteldorfer in der 3.Quali-Runde kommt aus dem Quintett Schachtar Donezk, Ajax Amsterdam, ZSKA Moskau, Club Brügge und AS Monaco. Bei einem Aufstieg kommen für das Play-off aus den Topligen Europas Manchester United, Valencia CF, Bayer Leverkusen, Sporting Lissabon und Lazio Rom in den Lostopf. Sturm Graz und Altach müssen in der 3. Quali-Runde der Europa League (30. Juli und 6. August) als ungesetzte Clubs mit starken Gegnern rechnen. Namen wie Borussia Dortmund, Rubin Kasan, Athletic Bilbao, West Ham United, Southampton und Sampdoria Genua sind darunter.
Auch 33 Aufsteiger der 2. Qualifikationsrunde befinden sich im Lostopf, womit auch der Wolfsberger AC heute schon weiß, wer bei einem Weiterkommen nächster Gegner wäre. Am Donnerstag hat der WAC das Hinspiel der Qualifikation gegen den weißrussischen Club Schachtjor Soligorsk mit 1:0 (0:0) gewonnen. Jacobo erzielte das Goldtor in der 62. Minute. Die Retourpartie steigt am kommenden Donnerstag (20.30 Uhr) in Klagenfurt.