Medienspektakel um Armstrong bei der Tour
Der ertappte Dopingsünder stahl aber den aktuellen Stars der Tour nur kurz die Show.
Bei zeitweise starkem Regen ist am Donnerstag die zwölfte Etappe der Tour de France über 195 Kilometer von Lannemezan zum Plateau de Beille auf 1780 Metern Höhe zu Ende gegangen. Der Spanier Joaquim Rodríguez feierte schließlich seinen zweiten Etappensieg dieses Jahr. Der 36-Jährige aus dem Katjuscha-Rennstall, der schon auf dem dritten Abschnitt in Huy (BEL) triumphiert hatte, gewann die schwierige Bergetappe. Christopher Froome verließ die Pyrenäen als souveräner Spitzenreiter.
Auch ein Österreicher hat sich in Szene setzen können: Der Steirer Georg Preidler hatte mehr als 100 Kilometer lang in einer 22-köpfigen Spitzengruppe bei enormer Hitze das Rennen mitbestimmt, war Erster auf dem ersten der vier Anstiege des Tages, dem Col de Portet d’Aspet (2. Kategorie) und Zweiter auf dem Col de la Core (1. Kat.). Im dritten Anstieg auf den Port de Lers (1. Kat.) musste der 25-jährige TourDebütant aber aus dem führenden Trio abreißen lassen.
Ein riesiges Medienaufgebot hat Lance Armstrong bei seiner Rückkehr nach Frankreich begleitet. Rund 100 Journalisten und 18 Kamerateams waren am Donnerstagvormittag in Le Vernet dabei, als der 43-jährige Dopingsünder im Vorfeld der Tour de France zu seiner Zwei-Etappen-Mission im Rahmen eines Charity-Rennens startete.
Der US-Amerikaner nimmt auf Einladung von Ex-FußballProfi Geoff Thomas daran teil. „Es ist schön, hier zu sein. Geoff hat etwas Großartiges ins Leben gerufen“, sagte Armstrong und gab zu, „ich verstehe, dass es Vorbehalte gibt. Das wird mich noch eine lange Zeit begleiten.“
Nach seinen jüngsten DopingAndeutungen in Richtung des aktuellen Tour-Spitzenreiters Christopher Froome hielt sich Armstrong diesmal mit Provokationen zurück. „Das ist nicht mein Job, das zu beurteilen“, meinte er vor dem Start zu seiner Charity-Etappe.