Österreich will die Muskeln spielen lassen
Thiem und Haider-Maurer brennen auf den Davis Cup gegen die Niederlande in Kitzbühel.
Österreichs Tennis-Nationalteam fiebert dem Heimspiel in Kitzbühel gegen die Niederlande entgegen. Dominic Thiem eröffnet den Davis Cup heute, Freitag (13 Uhr/live ORF Sport+), gegen Thiemo de Bakker. Danach trifft Andreas Haider-Maurer auf Robin Haase. Die Papierform spricht für Rot-Weiß-Rot, doch Kapitän Stefan Koubek erwartet nicht nur wegen der voraussichtlichen 35 Grad „ein heißes Duell“. Die Weltrangliste hievt Thiem (Nummer 28) und Haider-Maurer (58) gegenüber Haase (74) und de Bakker (134) in die Favoritenrolle, die Koubek nur bedingt gelten lässt: „Haase hat seine einzigen zwei ATP- Titel in Kitzbühel geholt und bei de Bakker weiß man nie. Er ist eine ,Wundertüte‘, ein riesiges Talent, das gegen die Nummer 300 verlieren kann, aber auch gegen die 30 gewinnen.“Am Samstag sieht sich Jürgen Melzer mit Oliver Marach als „leichter Außenseiter“im Doppel, zumal der frischgebackene Wimbledonsieger Jean-Julien Rojer aufschlägt. „Alle fünf Partien zusammen sehe ich eine 50:50-Chance“, sagt Koubek. Die Erfahrung, im Davis Cup ein wichtiger Faktor, spricht klar für die Niederländer. Haase (37) und de Bakker (23) verweisen zusammen auf 60 Länderspieleinsätze und damit auf fünf Mal so viele wie Österreichs Einzelspieler. Thiem bestreitet erst seinen zweiten Davis Cup, „AHM“stand zehn Mal für sein Land auf dem Platz. Die Bilanz von Thiem ist ausbaufähig: Der 21-jährige Jungstar „brennt“nach zwei überraschenden Niederlagen gegen die Slowakei im Vorjahr auf seinen ersten Sieg für Österreich. „Ich bin mittlerweile ein besserer und erfahrener Spieler“, sagt Thiem. Haider-Maurer hält bei je fünf Siegen und Niederlagen. 2013 siegten die Niederländer in Groningen mit 5:0. Das Publikum spielt nirgendwo eine größere Rolle als im Davis Cup. „Mit den Fans im Rücken schaffen wir es“, sagt Thiem. Der 5000 Zuschauer fassende Center-Court wird komplett in RotWeiß-Rot gehüllt sein.