Im Krisenland Urlaub
In Griechenland urlaubt es sich immer noch unbeschwert. Stornierungen gibt es kaum. Im Gegenteil: Viele würden sogar aus Solidarität jetzt Urlaub buchen. Auch die Salzburger Politik lässt die Seele baumeln.
Brennende Autos, Tränengas, Streik, Schlangen verzweifelter Menschen vor geschlossenen Banken. Das sind die Bilder, die via Zeitungen und TVStationen aus Griechenland kommen. Kann man in so einem Land noch Urlaub machen?
Man kann, und sogar gut, sagen Salzburger, die derzeit in dem krisengeschüttelten Land unterwegs sind. So wie die Salzburgerinnen Katrin Crisafulli und Sofia Wörgetter. Die 20-Jährigen verbrachten die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in Athen. Jene Nacht also, in der das griechische Parlament das Sparpaket absegnete, während es vor dem Parlamentsgebäude zu Straßenschlachten von Demonstranten mit der Polizei kam.
„Wir haben nichts davon mitbekommen“, sagen die beiden. „Wir haben das alles auch erst im Nachhinein im Fernsehen gesehen, obwohl wir viel im Zentrum unterwegs waren.“Drei Tage haben die Freundinnen in der griechischen Hauptstadt verbracht und dennoch kaum etwas von den medial transportierten Krisenbildern bemerkt: „Die Banken sind zu, aber die Bankomaten funktionieren“, sagt Crisafulli. Das Leben scheine seinen normalen Lauf zu nehmen. Dennoch seien Zeichen der Krise überall zu sehen: „Viele Geschäfte und Gebäude stehen leer, manches verwahrlost, weil es nicht hergerichtet wird.“Der angekündigte Streik der Verkehrsbetriebe fand für die beiden Salzburgerinnen jedenfalls nicht statt: Sie setzten am Donnerstag ohne Probleme ihre Reise per Bahn und Fähre auf die ägäischen Inseln fort.
Stefan Beindl, der Salzburger Händler für griechische Spezialitäten, meldet sich aus dem Fischerdorf Finikounda im Süden des Peloponnes: „Die Krise findet in den Ballungsgebieten statt – in