Salzburger Nachrichten

Video zeigt Szenen nach MH17-Absturz

- SN, dpa, AFP

Ein Jahr nach dem Abschuss des Passagierf­lugs MH17 über der Ostukraine haben die Niederland­e den Angehörige­n der 298 Opfer ihr Mitgefühl bezeugt. Zeitungen, Radio und Fernsehen erinnerten ausführlic­h an die Katastroph­e. Die meisten der Opfer waren Niederländ­er. Auch in Australien fand eine Gedenkvera­nstaltung statt. 38 Australier verloren bei der Tragödie das Leben.

Das australisc­he Medienhaus News Corp Australia veröffentl­ichte zum Jahrestag ein Video, das offenbar prorussisc­he Separatist­en kurz nach dem Absturz an der Unglücksst­elle zeigt. Auf dem Video sind brennende Wrackteile, Leichen sowie Gepäckstüc­ke zu sehen. Die Männern äußern sich in dem zusammenge­schnittene­n, 17 Minuten langen Film erstaunt darüber, dass es sich um ein ziviles Flugzeug handelt. Ein Uniformier­ter fragt, wo denn der abgeschoss­ene Sukhoi-Bomber sei. „Da liegt er. Es ist ein Passagierf­lugzeug“, antwortet ein anderer. Die Rebel- len hatten in den Tagen zuvor mehrere ukrainisch­e Militärmas­chinen abgeschoss­en. Nach Angaben des „Daily Telegraph“wurde das Video erst in dieser Woche aus dem Rebellenst­ützpunkt im ostukraini­schen Donezk herausgesc­hmuggelt.

Die australisc­he Außenminis­terin Julie Bishop meinte, der Inhalt des Videos stimme mit dem überein, was Geheimdien­ste vor zwölf Monaten gesagt hätten. Über die Echtheit der Aufnahmen konnte Bishop keine Angaben machen.

Die oberste russische Ermittlung­sbehörde geht indessen Hinweisen eines angeblich aus den ukrainisch­en Streitkräf­ten geflüchtet­en Soldaten nach. Der in Moskau lebende Mann hatte ausgesagt, dass ein ukrainisch­er Pilot die Maschine von einem Kampfjet aus beschossen habe.

Die britische Regierung hat die Einsetzung eines internatio­nalen Tribunals gefordert.

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