In Linz dreht sich alles um die Torte Nun soll ein Onlinebackspot einen Stadtbesuch schmackhaft machen.
Sie ist fast so berühmt wie die Sachertorte und könnte diese möglicherweise bald in deren Bekanntheit überflügeln. Grund dafür ist der neue Werbespot von Linz Tourismus, der neuerdings auf YouTube und Facebook läuft. Das sechsminütige Do-it-yourself-Video zeigt, wie man eine Linzer Torte bäckt. Den Onlinevertrieb für die neue Werbebotschaft habe man gewählt, weil Linz auch UNESCO City of Media Arts sei, sagt der Linzer Tourismusdirektor Georg Steiner.
Für Manfred Gruber, den Vorsitzenden des Tourismusverbands, ist die Linzer Torte „ein perfektes Symbol für die Stadt“. Umfragen zeigen, dass Linz in Österreich wie im Aus- land spontan zuallererst mit der Linzer Torte assoziiert wird. Auch im Ranking der österreichischen Mehlspeisen schlägt sich die Linzer Torte hervorragend, sie liegt vor dem Gugelhupf und Palatschinken.
Die einprägsame Tortengrafik des Mehlspeisenklassikers spielt in der Bildsprache der Linzer Tourismuswerbung eine Hauptrolle. Sie ziert Liegestühle, Tragetaschen und Tischdecken sowie Aufkleber, Postkarten und Folder mit einem der vielen Rezepte. Linzer Konditoren versenden die Linzer Torte in einer edel designten Dose in alle Welt. Großer Beliebtheit erfreut sich auch das Schaubacken in den Linzer Backstuben.
Das älteste erhaltene Rezept für eine Linzer Torte findet sich in der Bibliothek des Stifts Admont in der Steiermark. Es wurde 1653 handschriftlich notiert. Damit gilt „die gute Mandeltorte aus Linz“, wie sie anfangs auch bezeichnet wurde, als die erste nach einer Stadt benannte Torte. Die Linzer Bibliothekarin Waltraud Faißner kennt 260 handgeschriebene historische Rezepte. Zwei rezepthistorische Sammelbände hat sie bereits verfasst. Das zum Landesmuseum gehörende Schlossmuseum hat der Linzer Torte zudem einen eigenen kleinen Ausstellungsbereich gewidmet.