Thiem enttäuschte bei der Hitzeschlacht
Dominic Thiem kassierte beim Heim-Davis-Cup eine bittere Niederlage. Haider-Maurer muss das ÖTV-Team heute zurück ins Spiel bringen.
Dominic Thiem und der Davis Cup, es bleibt eine schwierige Beziehung. Der 21-Jährige unterlag zum Auftakt des Länderkampfs gegen Niederlande in Kitzbühel überraschend Thiemo de Bakker 3:6, 6:4, 7:6(5), 3:6, 4:6. Gegen die Nummer 134 der Welt rächte sich nach 3:55 Stunden vor allem die katastrophale Chancenauswertung. Nur fünf von 31 Breakbällen nutzte Thiem. Danach spielte Andreas Haider-Maurer drei Sätze lang groß auf und war bei 6:3, 6:4, 5:4 und eigenem Aufschlag nur zwei Punkte vom Sieg entfernt, ehe Robin Haase Österreichs Nummer zwei in einen vierten Satz zwang. Ein Gewitter vertagte die Fortsetzung auf Samstag (12 Uhr/live ORF Sport+). Danach folgt das Doppel.
Thiem begann verhalten und fehlerhaft, lag 2:5 zurück, konnte dann drei Breakbälle in Serie zum 4:5 nicht nutzen und gab so Satz eins ab. „Ich war am Anfang nervös, der Arm war schwerer als sonst“, sagte ein bitter enttäuschter Thiem. Nach dem Satzausgleich lief dann vorerst aber alles nach Plan. Thiem blieb bei brütender Hitze - auf dem Center Court hatte es bis zu 40 Grad – cool. Bei Länderspielstimmung auf den Rängen, wo trotz der Hitze rund 3500 Zuschauer Platz nahmen, setzte sich Thiem im zweiten Satz im Tiebreak durch.
Dann aber holte sich de Bakker Satz vier. Ein frühes Break zum 0:1 konnte Thiem nicht mehr kontern. Zum dritten Mal im Match ließ er ein 0:40 bei Aufschlag de Bakker ungenützt. Zwei Breakbälle zum 5:5 konnte er nicht nutzen. De Bakker feierte, Thiem schlich mit hängendem Kopf vom Platz. Kapitän Stefan Koubek attestierte seinem Schützling nur „50 Prozent seiner Trai- ningsleistung“. „Es war eine sensationelle Stimmung. Es tut mir noch viel mehr weh, dass ich den Punkt nicht holen konnte. Es tut mir leid für die Fans und das Team, aber es ist noch lange nicht vorbei“, sagte Thiem.
Und tatsächlich dominierte Haider-Maurer den zweifachen Kitzbühel-Sieger Haase. Der Weltranglisten-58. servierte im dritten Satz auf den Matchgewinn, kassiert da aber das erste Break. Mit einem weiteren holte sich Haase, Nummer 74, den dritten Satz 7:5. Dass dann wegen Regens unterbrochen wurde, kam für Haider-Maurer nicht ungelegen. „Andi hat super gespielt. Ich bin sehr zuversichtlich, dass er den Punkt einfährt“, sagte Koubek. Jürgen Melzer/Oliver Marach fordern danach Wimbledonsieger Jean-Julien Rojer und Jesse Huta-Galung.