Park statt Parkplatz, Bäume statt
Kann es sein, dass 80 Autos einem Park mitten in der Altstadt im Wege stehen? In Salzburg schon.
Gegen einen Ausbau der Mönchsberggarage lässt sich einiges ins Feld führen: die Sorge um den geschützten Landschaftsteil Leopoldskron, die Angst vor noch mehr Autos und noch mehr Stau in der Stadt. Dennoch: Es gibt auch gewichtige Argumente für den Ausbau. Die Salzburger Festspiele sagen zum Beispiel, dass sie zusätzliche Parkplätze in unmittelbarer Nähe zum Festspielhaus dringend brauchen. Auch wenn Festspielgäste zu Fuß, per Taxi oder Bus kommen – wer von auswärts zur Aufführung kommt, kann das de facto nur mit dem Auto tun.
Die Festspiele sind die materielle und immaterielle Lebensader der Stadt. Dass diese Ader pulsiert, ist in aller Interesse. Daher ist der Ausbau der Mönchsberggarage – so die Behördenverfahren positiv ausfallen – politisch längst ausgemachte Sache. Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) wird mit seinem Widerstand allein bleiben.
Nicht allein bleiben sollte er mit der Idee, im Gegenzug Parkplätze an der Oberfläche zu streichen und die Stadt grüner zu machen: Bäume statt Blech. Wenn die Stadt die Bestimmungen ihres Räumliches Entwicklungskonzepts (REK) ernst nimmt, dann muss sie Oberflächenparkplätze auflösen.
Derzeit dient eine der schönsten Flächen der Stadt als Parkplatz. Die Rede ist vom Rotkreuz-Parkplatz am Franz-JosefKai. Das Areal gehört der Stadt. Es bietet sich mit seinen alten Bäumen und direkt am Ufer der Salzach gelegen, geradezu an, in einen Park verwandelt zu werden.
Davon ausgehend ist es nur noch ein kleiner Gedankenschritt zu einer Fußgängerzone, die bis ans Salzachufer reicht. Die Griesgasse wurde für viel Geld verkehrsberuhigt. Käme jetzt noch ein Uferpark dazu, entstünde ein einzigartiger Erlebnisraum, der vom Festungs- berg bis zum Fluss reicht. Das Rote Kreuz könnte an den Einnahmen der neuen Stellplätze im Mönchsberg beteiligt oder anderweitig entschädigt werden. Und dieser Vision sollen 80 Autos im Wege stehen?
Nicht, wenn man bereit ist, ideologische Scheuklappen abzulegen und die sich bietenden Chancen zu sehen.
Vielleicht sollte in der Verkehrspolitik ein wenig mehr Pragmatismus und Gelassenheit einziehen. Und die Bereitschaft zu Kompromissen. Nicht alles, was von Johann Padutsch kommt, ist gleich ein Anschlag auf die Interessen der Innenstadtkaufleute. Und nicht alles, was diese fordern, stammt von Benzinbrüdern und Bleifüßen.
Die Befürworter des Garagen- ausbaus argumentieren, das Bestechende an der Sache sei ja gerade, dass man die Autos unter die Erde verbannt. Dieser Argumentation folgend, können sie nichts dagegen haben, die Parkplätze an der Oberfläche zu reduzieren.
Es geht nicht um eine autogerechte, es geht um eine menschengerechte Stadt. Eine, in der man sich gern aufhält, die Platz bietet zum Flanieren, zum Einkaufen, zum Spielen und zum Feiern. In solchen Städten