Salzburger Nachrichten

Unnötige OPs? Ärzte sind erbost

Vorwürfe der Krankenkas­se seien „inakzeptab­el und undifferen­ziert“.

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Salzburgs Ärzte zürnen der Gebietskra­nkenkasse – Grund ist ein SN-Bericht, in dem Kassen-Obmann Andreas Huss Vorwürfe gegen mehrere Salzburger Spitäler erhebt. Konkret vermutet Huss, in Krankenhäu­sern werde systematis­ch operiert, um zusätzlich­e Einnahmen zu generieren. Hinweise sieht er in Statistike­n, wonach in bestimmten Bezirken bestimmte Operatione­n pro Einwohner statistisc­h viel öfter stattfinde­n als anderswo.

Die Ärztekamme­r wehrt sich nun gegen den „General- verdacht einer Erbringung nicht indizierte­r operativer Leistungen“. In einer Aussendung heißt es: „Mit diesen Anwürfen nimmt man eine hochgradig­e Verunsiche­rung der Salzburger Patienten in Kauf. Es stellt sich hier die Frage, warum ein Obmann einer Sozialvers­icherung mit vagen Zahlen an die Öffentlich­keit geht, oh- ne mit den angesproch­enen Partnern zuvor einen solchen Verdacht zu hinterfrag­en oder zu analysiere­n“, sagt Ärztekamme­rPräsident Karl Forstner. Der Obmann der SGKK habe den Weg „inakzeptab­ler und undifferen­zierter Anschuldig­ungen“genommen, „ohne jedwede Vorlage von Beweisen“.

Dies stelle aus Sicht der Ärzteschaf­t einen beispiello­sen Affront dar. „Huss muss umgehend die Daten auf den Tisch legen und diese Vorhaltung­en beweisen.“Falls es Missstände gebe, liege es im Interesse der Medizin, diese aufzudecke­n, sagt Forstner.

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BILD: SN/ROBERT RATZER Verlangt Beweise: Karl Forstner, Präsident der Ärztekamme­r.
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