Im Flug über den Wasserfall
Bad Gastein hat eine neue Attraktion im Ortszentrum: Der Flying Fox ist eröffnet. Gäste und Einheimische schweben „wie Libellen“über die Sehenswürdigkeiten.
Der Weltkurort im Gasteiner Tal ist um eine Attraktion reicher. „Flying Waters“heißt die Anlage, mit der Menschen über den tosenden Wasserfall schweben können. Am Freitagnachmittag wurde sie offiziell eröffnet. Der zweiwöchige Probebetrieb war schon ein großer Erfolg. Auch Schulklassen gehörten zu den ersten Nutzern.
Um Geschwindigkeitsrausch, Nervenkitzel und Adrenalinkick geht es hier nicht so sehr. „Der Grundgedanke ist, die faszinierende Kulisse des Ortes mit seiner Belle-Époque-Architektur und dem beeindruckenden Wasserfall auch aus der Luft erlebbar zu machen. Man schwebt wie eine Libelle und kommt dem Was- serfall 60 Meter nahe“, schwärmt Doris Höhenwarter, Geschäftsführerin des Kur- und Tourismusverbands. „Die Fahrt ist spannend, aber auch genussvoll. Bei einem Tempo von bis zu 50 km/h, allerhöchstens 70 km/h, ist genug Zeit, die einzigartige Rundumsicht zu genießen. Wir haben eine Tourismusattraktion für die ganze Familie geschaffen, wollen damit das Zentrum beleben und auch Gasteiner wieder hereinbringen“, sagt Höhenwarter. Das neue Angebot wird es auch im Winter geben. Gäste können dann auch in Skischuhen den Flying Fox besteigen.
Der Andrang von Urlaubern und Einheimischen (der älteste Kunde ist 84 Jahre und begeistert) war bereits vor der offiziellen Eröffnung so groß, dass sich der Tourismusverband entschlossen hat, den geplanten Ruhetag pro Woche zu streichen und während der Saison jeden Tag (von 10 bis 12 und ab 13.30 Uhr) geöffnet zu lassen. Das Ticket kostet 19,50 Euro, Kinder bis zwölf Jahre zahlen 15 Euro. Die Mindestgröße beträgt 1,30 Meter, das Mindestgewicht 30, das Maximalgewicht 128 Kilogramm.
Die 270 Meter lange Strecke führt von der Villa Solitude über die Gasteiner Ache und das alte Kraftwerk bis zum Thermalquell- park. Der „Fahrgast“erblickt dabei auch die Bergwelt der Hohen Tauern. Betreiber der Anlage ist die einheimische Alpin- und Skischule Angerer. Rund 250.000 Euro wurden investiert. Die Investitionskosten teilten sich der Tourismusverband und Josef Laggner, Inhaber der Villa Solitude und des Restaurants Lutter & Wegner je zur Hälfte. Beim Bau kamen heimische Firmen zum Zug. Die Anlage selbst kommt von der Pinzgauer Firma Rope Runner aus Piesendorf.
Die Touristiker wälzen schon die nächsten Pläne. „Beim Kraftwerk, das heuer 100 Jahre alt ist, wird noch in diesem Jahr eine Terrasse mit Museumscafé entstehen“, sagt die Geschäftsführerin. Und nächstes Jahr sollen Klettersteige angelegt werden.
„ Die Idee ist, die Kulisse des Ortes von der Luft aus erlebbar zu machen.“