Untersberg ist kein Hometrainer
Ich bin selbst Mitglied der Naturfreunde und bekenne mich zum Prinzip der Wegefreiheit. Trotzdem lehne ich eine Freigabe der Forststraßen auf der Nordseite des Untersbergs für Moutainbiker ab – unabhängig von der Frage nach den Besitzverhältnissen. Für mich ist das Argument nicht stichhaltig: „Nebenan in Bayern darf man, bei uns nicht.“
Die Stadtnähe würde nämlich zwangsläufig dazu führen, dass die Nordseite des Untersbergs bald überlaufen, um nicht zu sagen: „überradelt“würde. Der Berg verkommt zum Hometrainer, den man ohne Bezug zu Fauna und Flora besteigt, um ihn dann wieder links liegen zu lassen. Ein Negativbeispiel ist für mich der Wienerwald: Seit der Öffnung der meisten Wanderwege für Radfahrer kann man dort als Fußgänger kaum mehr in Ruhe spazieren gehen, ohne permanent zum „Ausweichen“aufgefordert zu werden. Dr. P. Michael F. Köck weil jemandem in seinem Wald ein Ast auf den Kopf gefallen ist. Die Klage wurde aber abgewiesen, denn sonst müssten alle Waldbesitzer inklusive der Bundesforste alle Äste entlang von Wegen wegsägen. Die Mountainbiker nehmen keinerlei Rücksicht und rasen selbst in der Jagdsaison zur Jagdzeit über Stock und Stein. Die Bundesforste können ja ihre (unsere) Forststraßen freigeben. Aber private Forststraßen müssen – schon wegen Fällungen, Holzbringung, vor allem aber auch in der Jagdsaison – für die Öffentlichkeit gesperrt bleiben (Heidelbeeren und Himbeeren darf ohnehin jeder pflücken). Martha Weinberger