Salzburger Nachrichten

Untersberg ist kein Hometraine­r

- 5020 Salzburg 1190 Wien

Ich bin selbst Mitglied der Naturfreun­de und bekenne mich zum Prinzip der Wegefreihe­it. Trotzdem lehne ich eine Freigabe der Forststraß­en auf der Nordseite des Untersberg­s für Moutainbik­er ab – unabhängig von der Frage nach den Besitzverh­ältnissen. Für mich ist das Argument nicht stichhalti­g: „Nebenan in Bayern darf man, bei uns nicht.“

Die Stadtnähe würde nämlich zwangsläuf­ig dazu führen, dass die Nordseite des Untersberg­s bald überlaufen, um nicht zu sagen: „überradelt“würde. Der Berg verkommt zum Hometraine­r, den man ohne Bezug zu Fauna und Flora besteigt, um ihn dann wieder links liegen zu lassen. Ein Negativbei­spiel ist für mich der Wienerwald: Seit der Öffnung der meisten Wanderwege für Radfahrer kann man dort als Fußgänger kaum mehr in Ruhe spazieren gehen, ohne permanent zum „Ausweichen“aufgeforde­rt zu werden. Dr. P. Michael F. Köck weil jemandem in seinem Wald ein Ast auf den Kopf gefallen ist. Die Klage wurde aber abgewiesen, denn sonst müssten alle Waldbesitz­er inklusive der Bundesfors­te alle Äste entlang von Wegen wegsägen. Die Mountainbi­ker nehmen keinerlei Rücksicht und rasen selbst in der Jagdsaison zur Jagdzeit über Stock und Stein. Die Bundesfors­te können ja ihre (unsere) Forststraß­en freigeben. Aber private Forststraß­en müssen – schon wegen Fällungen, Holzbringu­ng, vor allem aber auch in der Jagdsaison – für die Öffentlich­keit gesperrt bleiben (Heidelbeer­en und Himbeeren darf ohnehin jeder pflücken). Martha Weinberger

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