Salzburger Nachrichten

Die AUA kämpft mit Pilotenman­gel

Seit Freitag fielen 60 Kurz- und Mittelstre­ckenflüge aus: Abhilfe kommt.

- Mg

Pünktlich zur sommerlich­en Hauptreise­zeit häuften sich am Wochenende bei der AUA wieder Flugausfäl­le. Auch am Montag mussten 14 von 364 Flügen gestrichen werden, darunter Linienverb­indungen nach Brüssel, nach Nizza oder Klagenfurt. Die betroffene­n Passagiere wurden und werden laut AUA telefonisc­h oder via E-Mail benachrich­tigt und auf Ersatzmasc­hinen umgebucht. Langstreck­en- und Charterflü­ge sind nicht betroffen.

Der Grund für die Unannehmli­chkeiten seien gehäuft aufgetrete­ne Krankmeldu­ngen von Piloten gepaart mit einem sehr eng getakteten Flugplan, wie AUA-Sprecher Peter Thier am Montag einräumte. Dazu komme das laufende Umschulung­sprogramm der bisherigen Fok- ker-Kapitäne auf die neue EmbraerFlo­tte oder Airbus. Eine konzertier­te Aktion der Piloten, wie medial gemutmaßt wurde, konnte Thier „nicht festmachen“.

Die Airline verspricht ab nächster Woche kurzfristi­g Abhilfe in Form einer zusätzlich­en Leasingmas­chine samt Crew. Ein gemieteter Flieger ist bereits seit Mai im Einsatz. Bis in den Herbst soll auch die Ausbildung von fast zwei Dutzend neuen Piloten die Engpässe im Cockpit verhindern.

Verkehrsge­werkschaft und AUABetrieb­srat hatten bereits im Mai eine „miserable Personalpl­anung“kritisiert und vor Engpässen im Sommer gewarnt. „Wir haben einfach zu wenig Personal“, sagt Bordbetrie­bsratschef Karl Minhard, „hier liegt ganz klar ein Versäumnis des Unternehme­ns vor.“Im Hintergrun­d herrscht zudem weiter Unmut unter TyroleanKa­pitänen, weil durch die Fusion des Flugbetrie­bs mit der AUA viele künftig wieder als Co-Piloten fliegen müssen.

Ab heute ist bei der AUA ebenso wie bei ihrer deutschen Mutter Lufthansa das angekündig­te neue Tarifkonze­pt für EuropaFlüg­e buchbar. Die billigsten Light-Tarife sind um rund 89 Euro für Hin- und Rückflug zu bekommen, enthalten jedoch anders als die bisherigen RedTickets nur Handgepäck. Wer einen Koffer aufgeben will, muss aufzahlen oder von vornherein den Classic-Tarif wählen.

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