Therapie für Hepatitis-Patienten wird besser
Auch Betroffene im Frühstadium sollen die Behandlung mit weniger Nebenwirkungen erhalten.
Ab August können erstmals auch Patientinnen und Patienten mit Hepatitis C in früheren Stadien die neue, wesentlich bessere Therapie erhalten. Das teilte die Medizinische Universität Wien anlässlich des Welt-Hepatitistages heute, Dienstag, mit. „Wir sind der perfekten Therapie für Hepatitis C jetzt ganz nahe“, sagte Harald Hofer, Hepatologe an der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie. „Mehr als 90 Prozent aller Fälle bei dieser Art der Virus-Hepatitis sind mit der neuen, Interferon-freien Methode heilbar.“
Die Interferon-freie Therapie wird erst seit wenigen Jahren einge- setzt und erst seit Kurzem außerhalb von klinischen Studien angewendet. Binnen kürzester Zeit konnten damit in der Praxis hervorragende Ergebnisse erzielt werden.
Entscheidend ist an dieser Therapie auch, dass sie wesentlich weniger Nebenwirkungen hat als die bisherige Interferon-Therapie. Allerdings ist die neueste Therapie aus Kostengründen bisher nur Patienten zugutegekommen, deren Leber bereits schwer geschädigt war.
Der Grund dafür waren die unverhältnismäßig hohen Kosten der Therapie. Daher haben sich die Krankenkassen geweigert, den Kostenersatz auch für Patienten in einem früheren Stadium der Krankheit zu übernehmen. Nun scheint aber ein Durchbruch bei den Verhandlungen zwischen dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger und der Pharmaindustrie möglich. Entscheidend mitgewirkt hat die Hepatitis Hilfe Österreich, die in den nächsten Wochen ein konkretes Verhandlungsergebnis vorstellen wird. Dann sollte für alle Hepatitis-C-Patienten klar sein, ob sie mit einer Kostenerstattung für die neue Therapie rechnen können.
Etwa 30.000 Österreicher leiden an Hepatitis C. Die Dunkelziffer der Erkrankten ist sehr hoch. Denn die Erkrankung hat keine klaren Symptome. Das häufigste Symptom ist unspezifisch, nämlich Müdigkeit. Zumeist wird Hepatitis C, eine Entzündung der Leber aufgrund einer Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus, zufällig anhand schlechter Leberwerte diagnostiziert. Eine Gelbsucht kann – muss aber nicht – mit einer Infektion einhergehen.