Wenn Udo Kunst aus Likör macht
Rockstar Udo Lindenberg zeigt im Schloss Fuschl sein Können als Maler – und sorgt mit seiner launigen Art für ausgelassene Stimmung.
Er trägt eine schwarze Sonnenbrille, einen braunen Hut und hält eine Zigarre in der Hand. Genüsslich nimmt er einen Zug und haucht den Rauch aus. Zwei Frauen bitten ihn um ein Foto. Schmunzelnd legt er den Arm um Heide Hangler, sie lächelt vergnügt. „Es ist so schön, nun habe ich ein Erinnerungsfoto mit Udo Lindenberg“, freut sie sich.
Bei einer Vernissage in der Schlossremise des Schloss Fuschl Resort & Spa präsentierte der deutsche Star am Montagabend 40 seiner Bilder, die noch bis 3. September ausgestellt werden. Seit Jahrzehnten ist Udo Lindenberg nicht nur einer von Deutschlands berühmtesten Rockern. Er ist auch Maler – mit einem besonderen Markenzeichen, einer ganz speziellen Mischtechnik. Für seine „Likörelle“etwa mischt der 69-jährige Künstler Likör mit Farbpigmenten. Diese Technik ließ er sich sogar patentieren. Die Nachfrage nach seinen Werken sei groß, erzählt Christoph Walentowski, Inhaber der Walentowski Galerie, die seit rund zehn Jahren mit Lindenberg zusammenarbeitet. Zwischen 3850 und 40.000 Euro würden seine Arbeiten kosten. „Nicht nur Fans, auch viele internationale Kunden, die ihn als Musiker gar nicht kennen, schätzen seine Werke.“Auf den meisten seiner Bilder ist Lindenberg selbst abgebildet, mit Hut und Zigarre. So steht er auch am Montagabend auf der kleinen Bühne, begrüßt die rund 150 Gäste mit einer launigen Ansprache, bezeichnet sich dabei als „Student der Alkoholwissenschaften“und sagt, er wolle den Abend „ein wenig chillen“. Danach aber rockt er los und begeistert mit einem kurzen Auftritt, bei dem er Songs wie „Hinterm Horizont geht’s weiter“singt. In Salzburg auftreten würde Udo Lindenberg auch im kommenden Jahr gerne. Die Salzburger Festspiele wolle er ebenfalls wieder besuchen, erzählt er im SN-Gespräch. Das gehe sich heuer leider nicht mehr aus. Denn schon heute, Dienstag, gehe es weiter nach Wien – um ein bisschen Party zu machen, sagt er lachend. „Schön verrückt, schön cool und schön exzessiv“.